Ran an den Speck: Keine Scheu, selbst mehrgängige Menüs kann man einfach und schnell in der Womo-Küche realisieren. (Foto: det)

Gas ist zum wertvollen Energieträger geworden: Mit ein paar Tipps vom Fachmann kann man einfach Gas sparen. (Foto: det/ D.C.I.)

Entspannte Ferien – So reicht der Flüssiggasvorrat den ganzen Campingurlaub

Service, Sicherheit

Viele Bundesländern haben noch Sommerferien. Und damit für Familien und Camping-Fans auch die langersehnte Entspannungs- und Erholungszeit mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil. Ob zwei Wochen nach Italien oder drei Wochen nach Südfrankreich: Die richtige Vorbereitung kann helfen, das Camping-Abenteuer noch entspannter zu genießen. Wie lange hält eine 11-Kilo-Gasflasche? Wie lässt sich Gas beim Kochen oder Kühlen sparen? Und was ist zu beachten, falls die Gasflasche im Urlaub doch plötzlich leer ist? Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e. V. (DVFG), beantwortet die wichtigsten Fragen und gibt Tipps.

  • So lange reicht die Flüssiggasflasche im Sommerurlaub – bei hohem oder sparsamem Verbrauch.
  • Boiler, Kocher, Kühlschrank: Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e. V. (DVFG), gibt Tipps für einen energiesparenden Urlaub mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen.

So lange reicht die Gasflasche im Campingurlaub

Häufig bietet der Flaschenkasten im Wohnmobil oder Wohnwagen Platz für zwei 11-Kilogramm Gasflaschen. „Für die effiziente Nutzung kann ein Gasdruckregler mit Umschaltautomatik sinnvoll sein“, sagt Markus Lau. „Er schaltet automatisch auf die Reserveflasche um, wenn die aktuelle Betriebsflasche leer ist.“ So lässt sich verhindern, dass der Gasherd plötzlich ausgeht, wenn eine Flasche leer ist – und durch erneutes Anheizen unnötig Energie verschwendet wird. Ob eine 11-Kilogramm Gasflasche tatsächlich für zwei oder drei Wochen reicht, hängt von der Leistungsfähigkeit der Geräte sowie vom individuellen Verbrauch ab. Zwei Beispiele zeigen die Unterschiede:

  • Hoher Verbrauch: „Vielverbraucher“ nutzen den Kocher für mehr als eine Stunde pro Tag – braten Spiegeleier zum Frühstück, mittags Nudeln mit Soße und zwischendurch Wasser für Kaffee und Tee. Abends grillen sie täglich rund 45 Minuten. Der Warmwasserboiler läuft 40 Minuten pro Tag, der Kühlschrank durchgehend. So ergibt sich ein Verbrauch von rund 850 Gramm Flüssiggas pro Tag: Damit reicht die 11-Kilogramm Gasflasche 13 Tage, also knapp zwei Wochen.
  • Sparsamer Verbrauch: “Gassparer” kochen und grillen nur halb so viel wie die „Vielverbraucher“, essen häufiger außerhalb des Campers, beispielsweise im Restaurant – und nutzen die Duschen der Campingplätze. Der Kühlschrank läuft 24 Stunden pro Tag. Daraus ergibt sich ein geschätzter Verbrauch von 515 Gramm Flüssiggas pro Tag: Damit reicht die Gasflasche rund drei Wochen.
Prima: Praktuischer Auszug für die Gasfalschen. (Foto: det / D.C.I.)
Der Preis für Flüssiggas ist an den Kraftstoffpreis gekoppelt, daher zur Zeit sehr teuer! (Foto: det / D.C.I.)

Unterwegs effizient heizen und kühlen

Tipp 1: Damit das Wasser energiesparend heiß wird

„Um im Wohnwagen oder Wohnmobil Energie zu sparen, sollte man den Warmwasserboiler immer nur dann einschalten, wenn tatsächlich warmes Wasser benötigen wird – zum Beispiel zum Duschen oder Spülen“, rät Markus Lau. Anschließend den Boiler am besten direkt wieder abschalten. Auch beim Kochen lässt sich Energie sparen. Ein Topf mit Deckel verbraucht beispielsweise rund ein Viertel weniger Energie. Wichtig: Dabei nicht ständig den Deckel anheben, um hineinzuschauen, sonst geht zu viel Wärmeenergie verloren. Wer zusätzlich Energie sparen möchte, wählt die zum Gericht passende Topfgröße und erwärmt nur so viel Wasser, wie tatsächlich für Nudeln, Kaffee, Tee & Co. benötigt wird.

Tipp 2: Damit der Kühlschrank länger cool bleibt

Für Wohnmobil oder Ihren Wohnwagen möglichst einen Stellplatz wählen, der im Schatten liegt und die Fenster durch Sonnenrollos, ein Sonnendach oder Markisen schützen. Zudem empfiehlt es sich, die Kühlschranktür beim Einräumen oder Ausräumen nicht länger als nötig offen zu lassen – und sie vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. „Auch die Dichtungen der Kühlschranktür sollten regelmäßig überprüft werden“, rät Markus Lau. „Ansonsten strömt warme Luft in den Kühlschrank und er benötigt mehr Energie, um das Defizit auszugleichen.“ Zudem kann es sich auf kürzeren Reisen lohnen, gefrorene Kühlakkus in den Kühlschrank zu legen – und so die Temperatur zusätzlich zu senken.

Europa Entnahme-Set: Passende Anschlüsse für jeden Flaschentyp

Wer mit dem Reisemobil oder Wohnwagen in andere europäische Länder reist, sollte auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort vorbereitet sein. Denn: In Europa gibt es kein einheitlich genormtes Anschlusssystem für Gasflaschen. Deshalb passt auch nicht jede Gasflasche, die auf der Reise gekauft wird, zu den Anschlüssen im Wohnmobil oder Wohnwagen. Der Experte rät daher, ein sogenanntes Europa-Entnahme-Set im Reisegepäck zu haben. 

„Das Set ist im Fachhandel für wenige Euro erhältlich. Es besteht aus Adaptern, die den Anschluss der Wohnmobil-Gasregler an Gasflaschen aus unterschiedlichen europäischen Ländern ermöglichen“, sagt Markus Lau.

Energieträger Flüssiggas

Flüssiggas (LPG) – nicht zu verwechseln mit verflüssigtem Erdgas (LNG, Methan) – besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert und schadstoffarm. Die erneuerbaren Varianten sind als biogenes Flüssiggas und als Dimethylether (rDME) verfügbar. Flüssiggas wird für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft sowie im Freizeitbereich eingesetzt. Infos: www.dvfg.de