Lobenswerte Pionierarbeit: Dethleffs hat speziell für Neulinge der Urlaubsform Caravaning einen erfolgreichen Einsteiger-Event veranstaltet. (Foto: Dethleffs)

Lobenswerte Pionierarbeit: Dethleffs hat speziell für Neulinge der Urlaubsform Caravaning einen erfolgreichen Einsteiger-Event veranstaltet. (Foto: Dethleffs)

Im Gespräch – Helge Vester zum ersten Einsteiger-Event von Dethleffs

Dethleffs, Menschen, Personalie, Veranstaltungen

Die europäische und besonders die deutsche Caravaning-Branche ist gut in Form, aber stark im Wandel. Als Stichworte gelten beispielsweise die Themen Digitalisierung, veränderte Urlaubsgewohnheiten oder der rasante Aufschwung der Camper-Vans und damit neue, junge Urlauber, die als Einsteiger die Urlaubsform Caravaning entdecken. Der Allgäuer Hersteller Dethleffs bemüht sich proaktiv um diese neuen Kunden, ist bei der Einsteigerberatung StarterWelt des Caravan Salons aktiv und hat jetzt mit einem Einsteiger-Event erstmals eine Veranstaltung für „Caravaning-Neulinge“ durchgeführt. D.C.I. hat den Marketing-Chef Helge Vester zum ersten Dethleffs Einsteiger-Event befragt.

Helge Vester ist Marketing-Chef beim Reisemobil- und Caravanhersteller Dethleffs aus Isny. (Foto: alf)
Helge Vester ist Marketing-Chef beim Reisemobil- und Caravanhersteller Dethleffs aus Isny. (Foto: alf)

Frage: Herr Vester, Dethleffs ist ja als Freund der Familie bekannt für kundenbindende Veranstaltungen wie etwa die Familiy Days. Jetzt haben Sie als erster Hersteller in der Branche einen Einsteiger-Event veranstaltet und wollen damit die vielen Interessenten an der boomenden Urlaubsform Caravaning gezielt „abholen“. Wie waren Ihre Erfahrungen mit der Veranstaltung, waren definitiv Caravaning-Neulinge an Bord, die einen ersten Kontakt zum Thema gesucht haben?

Antwort: Vorgabe für eine Teilnahme war tatsächlich, dass die Teilnehmer davor noch kein Reisemobil besessen oder gemietet haben dürfen. Die Teilnehmer waren also wirklich völlige Anfänger. Dies hat durchaus zu der einen oder anderen „amüsanten“ Situation geführt, weil man sich als eingefleischter Caravaning Fan eben gar nicht vorstellen kann, dass es Menschen gibt, die noch nie in ihrem Leben auf einem Campingplatz waren. Tatsächlich hätten viele der Teilnehmer ohne einen solch betreuten Einstieg ins Caravaning diesen ersten Schritt nicht gewagt, obwohl das grundsätzliche Interesse auf jeden Fall vorhanden war.

Frage: Die Veranstaltung lief unter dem Motto „Caravaning für Anfänger“ und wollte besonders die mentale Hemmschwelle im Umgang mit großen Freizeitfahrzeugen abbauen. Ist diese Hemmschwelle tatsächlich da, und wenn ja, ist es gelungen sie zu relativieren?

Antwort: Ja, die ist auf jeden Fall da. Unser kleines Rangiertraining am zweiten Tag kam deshalb auch besonders gut an und speziell eine Teilnehmerin, die am Anfang noch höchste Bedenken hatte, ob sie so ein Fahrzeug fahren könne, war nachher völlig entspannt. Auch das Grundkonzept der Veranstaltung: Theoretisches Wissen zum Thema Caravaning vermitteln, praktisches Erfahren im Rahmen eines Rangiertrainings, Übernachtung auf einem Campingplatz, Übernachtung auf einem Stellplatz und schließlich einen Tag zur freien Verfügung (inklusive selbstorganisierter Übernachtung) kam bei den Teilnehmern sehr gut an, weil sie so langsam ans Thema herangeführt wurden und am Ende dann mit einem sicheren Gefühl die „Freiheit des Caravanings“ selbst erleben konnten.

Das Konzept für den Einsteiger-Event von Dethleffs stammt von Dethleffs Marketing-Chef Helge Vester. (Foto: alf)
Das Konzept für den Einsteiger-Event von Dethleffs stammt von Dethleffs Marketing-Chef Helge Vester. (Foto: alf)

Frage: Dethleffs hat sich als erster und bis jetzt einziger Hersteller um das Thema Neueinsteiger aktiv gekümmert. Sehen Sie da die gesamte Branche in der Pflicht, mehr für diese wichtige Kundengruppe zu tun und weitere dieser Events anzubieten?

Antwort: Die Caravaning Branche kann sich gerade nicht über mangelnde Nachfrage beschweren. Von dem her ist es nachvollziehbar, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Neukundengewinnung für viele Hersteller nicht die oberste Priorität hat. Wir sehen darin allerdings eine Investition in die Zukunft, die zuerst einmal Geld kostet und zusätzliche Arbeit verursacht. Bis ein solches Konzept dann wirklich in die Breite getragen werden kann, vergeht auch Zeit. Deshalb glauben wir, dass jetzt gerade die richtige Zeit ist, solche Ideen anzugehen. Aber ganz offen gesagt, lag diese Idee und das Grundkonzept auch bei mir schon seit über zwei Jahren in der Schublade…

Herr Vester, vielen Dank für das Gespräch!

Infos:  Zur Webseite von Dethleffs