Ein Wohnmobil kann viele Freude bringen - kostet aber auch entsprechend. (Foto: det/ D.C.I.)

Ein Wohnmobil kann viel Freude machen - kostet aber auch entsprechend. (Foto: det/ D.C.I.)

Kostencheck 2019 – Was kostet ein Wohnmobil im Unterhalt?

Politik, Service, Tipp, Versicherung

Wohnung, Auto, Sprit – alles wird teurer? Wie sieht das bei Wohnmobil und Caravan aus? Gerade vor der Neuanschaffung sollte schließlich überlegt werden, welche Kosten tatsächlich auf die Eigner zukommen – und selbst erfahrene mobile Camper müssen sich jedes Jahr aufs Neue mit den aktuellen Kosten befassen. Wir haben uns mal angeschaut, ob es 2019 höhere Kosten gibt und welche Gebühren allgemein auf Camper zukommen.

Kfz-Versicherungen – jedes Jahr andere Preise

Die Kfz-Versicherung ist auch für Wohnmobile Pflicht und Besitzern sei geraten, wenigstens eine Teilkasko- , besser noch eine Vollkaskoversicherung abzuschließen. Warum? Nun, es gibt immer wieder Personen, die gezielt Wohnmobile beschädigen, stehlen oder in ihnen randalieren.

Ein regelmäßiger Check-Up in der Werkstatt senkt die Unterhaltskosten. (Foto: det / D.C.I.)
Ein regelmäßiger Check-Up in der Werkstatt senkt die Unterhaltskosten. (Foto: det / D.C.I.)

Wer die Kosten für das Mobil betrachtet, weiß auch, dass die Vollkasko besonders sinnvoll ist. Immerhin geschieht es relativ leicht beim Rangieren, dass das Heck an einem Baum, einem Fahrzeug oder Pfeiler vorbeikratzt. Doch die Kosten für die Versicherung bleiben niemals stabil.

Freilich entscheidet das eigene Verhalten über die Kosten, denn gemeldete Unfälle können zu einer signifikanten Erhöhung der Versicherungsprämie führen. Auf der anderen Seite gibt es Regionalklassen. Wer das Pech hat, in einem Gebiet zu leben, in dem tendenziell viele Unfälle passieren, gerät selbst als unfallfreier Fahrer in die Mithaftung, da ein Risikozuschlag fällig wird.

Absolut wichtig: Die Gasanlage im Wohnmobil muss regelmäßig gewartet und mit einer Prüfung abgenommen werden. (Foto: KUES)
Absolut wichtig: Die Gasanlage im Wohnmobil muss regelmäßig gewartet und mit einer Prüfung abgenommen werden. (Foto: KUES)

Typklasse – wenn auch ein Wohnmobil in eine Typklasse eingeteilt ist, so geschieht dies unter anderen Regeln, als bei Pkws. Grundsätzlich gelten Wohnmobile im Versicherungsumfeld jedoch als günstiger.

Kaskoschutz – hier schließen viele Versicherungen einige Wohnmobile aus. So sind Fahrzeuge über 25 Jahre von dem Schutz ausgenommen, ebenso oft Reisemobile, die auf US-Fahrzeugen und Pick-ups basieren.

Kilometerleistung – die jährliche Kilometerleistung entscheidet ebenfalls über die Kosten. Beim Neuabschluss sollte genau kalkuliert werden, wie viele Kilometer im Jahr wohl voraussichtlich zurückgelegt werden.
Übrigens: Der Wert sollte eher höher eingeschätzt werden, da eine überschrittene Kilometerleistung zu hohen Nachzahlungen führen kann.

Neuwert – auch der ist für die Kaskoversicherung wichtig. Ein sehr hoher Wert unterliegt anderen Bedingungen.

Abstellplatz – hier kommt es drauf an, wo das Fahrzeug abgestellt wird. Eher am Straßenrand? Oder parkt es bei Nichtbenutzung auf einem bewachten, eingezäunten oder überdachten Stellplatz?

Grundsätzlich kann jedem Besitzer und angehendem Besitzer nur geraten werden, einen intensiven Versicherungsvergleich durchzuführen. Portale wie Verivox bieten umfassende Informationen zur Kfz-Versicherung und eine große Fülle an Anbietern. Hierbei sind aber nicht allein die Endkosten entscheidend, sondern auch der Versicherungsumfang.

Instandhaltung – damit der Spaß lange weitergehen kann

Was fährt, verschleißt. Dafür zahlen wir auch in das Phrasenschwein ein – es stimmt aber. Und auch ein Wohnmobil, welches wesentlich weniger fährt, als ein herkömmliches Auto, verschleißt. Viele Bauteile werden nur in Schuss gehalten, wenn das Gefährt auch bewegt wird. Generell kommen daher immer Instandhaltungskosten auf die Besitzer zu.

Die Hauptuntersuchung beim Wohnmobil umfasst das gesamte Fahrzeug mit Aufbau und technischen Anlagen. (Foto: KUES)
Die Hauptuntersuchung beim Wohnmobil umfasst das gesamte Fahrzeug mit Aufbau und technischen Anlagen. (Foto: KUES)

Check-up – einen rein optischen Check-up können Wohnmobilbesitzer natürlich selbst vornehmen. Hier geht es in erster Linie um offensichtliche Dinge wie Scheiben, Reifen, Karosserie oder der Füllstand des Motoröls. Vor der ersten Fahrt des Jahres sollte dennoch stets eine richtige Inspektion durchgeführt werden, da es im Endeffekt immer teurer ist, auf der Strecke eine Panne zu haben, als sie im Vorfeld schon zu vermeiden. Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt freilich von den notwendigen Arbeiten ab.

 

 

 

Bereifung – hier gelten dieselben Regeln, die für andere Fahrzeuge auch gelten. Da Wohnmobile jedoch überwiegend in den warmen Monaten gefahren werden, fallen zumindest selten Kosten für den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen an.

Ausstattung – wer sein Wohnmobil noch nach den eigenen Ansprüchen ausstatten will, muss teilweise tief in die Tasche greifen. Häufig sind Arbeiten im Inneren nur in Handarbeit möglich, da alles funktionell und genau passend sein muss. Stückwerk ist nicht möglich, denn nicht haargenau eingepasste und völlig standfeste Einbauten können während der Fahrt zu einem tödlichen Risiko werden.

Natürlich gibt es auch bei Wohnmobilen echte Inspektionen, wenn das Basisfahrzeug scheckheftgepflegt und der Aufbau mit einer Dichtigkeitsgarantie ausgestattet sein soll. Nach der Garantie dürfen Besitzer hier aber auch freie Werkstätten nutzen, wenn sie es wünschen. Eine Fremdinspektion – ausgenommen die Dichtigkeitsprüfung – ist genauso gültig, wie eine Inspektion in der Vertragswerkstatt.

Weitere Kosten

Der Unterhalt eines Wohnmobils hört nicht bei der Versicherung oder der Instandhaltung auf. Freilich kommt auch die Kfz-Steuer auf Besitzer zu. Wie hoch diese ist, ist wiederum abhängig vom Wohnort. Weitere Kosten sind mitunter:

Kostverächter an der Tankstelle: Der Hobby Vantana zeigt sich genügsam beim Spritverbrauch. (Foto: det)
Wohnmobile sind mitunter keine Kostverächter an der Tankstelle. (Foto: det)

Sprit – das Gefährt muss getankt werden, um zu fahren. Die Spritpreise variieren ständig, doch kann es durchaus von Interesse sein, auf ein Elektrowohnmobil oder einen Hybrid umzusteigen. Auch die Umrüstung auf Autogas rentiert sich nach wenigen langen Fahrten, wenngleich Wohnmobilfahrer zum überwiegenden Teil wegen ihrer Diesel-Motorisierung kaum Wahlmöglichkeiten haben.

TÜV – Wohnmobile müssen auch zum TÜV. Hier gibt es aber noch die Besonderheit, dass auch die komplette Gasanlage inklusive der Gasheizung des Fahrzeugs abgenommen werden muss, und zwar vom Fachmann. Die Gasanschlüsse, Kocher, die Heizung an sich und natürlich der Stellplatz der Gasflasche werden geprüft, bewertet und, wenn alles stimmt, mit einer Plakette versehen.

Zubehör – vielfach fällt auch hinsichtlich des Zubehörs ein weiterer Kostenpunkt an. Die meisten Wohnmobilliebhaber nutzen eine Markise oder Vorzelt, mit welchem sie auf dem Stell- oder Campingplatz den Lebensraum erweitern und so das Outdoor-Feeling genießen können.

Durch Witterungseinflüsse und häufigen Auf- und Abbau leidet das Zeltmaterial, sodass es undichte Stellen geben kann. Das Vorzelt oder die Markiser muss daher regelmäßig repariert oder erneuert werden. Auch die Geräte wie Kühlschrank, Heizung und die Anlagen für Wasser und Elektrik müssen zwischendurch gewartet und auf Betriebssicherheit abgenommen werden.

Zubehör wie Markise oder Vorzelt muss zum Werterhalt gepflegt und gewartet werden. (Foto: det / D.C.I.)
Auch Zubehör wie Markise oder Vorzelt muss zum Werterhalt gepflegt und gewartet werden. (Foto: det / D.C.I.)

Stellplatz – viele haben nicht die Möglichkeit, ein Wohnmobil sicher und verkehrsgerecht abzustellen. Nun ist ein Mietplatz gefordert, der auch in die Gesamtkalkulation eingerechnet werden muss. Tipp: Schon vor dem Kauf nach einer Halle oder wenigstens nach einem bewachten Stellplatz schauen.

Viele andere Kosten hängen von der Nutzung und der Art des Urlaubs ab. Wer stets auf Campingplätze fährt und dort die örtliche Infrastruktur nutzen kann, der muss dafür zwar zahlen, braucht sich aber um die sachgerechte Ver- und Entsorgung von Abwassertank und Toiletten-Cassette nicht zu sorgen. Wer eher »frei« übernachten will, muss schauen, dass die Ver- und Entsorgung korrekt an dafür vorgesehenen Stationen geschieht, die oft kostenpflichtig sind. Je nach Campingplatz kostet die Entsorgung übrigens einen Zusatzbetrag.

Fazit

Viele Kosten sind nicht vergleichbar

Die Höhe der Kfz-Versicherung kann ein Wohnmobilbesitzer vergleichen, sodass das Gefährt bei regelmäßiger Nutzung von Vergleichsportalen grundsätzlich günstig und gut versichert ist. Die Kfz-Steuer oder notwendige Instandhaltungskosten sind hingegen nur im geringeren Maße vergleichbar, da es immer auf den Wohnort und natürlich auf die Art der Reparatur ankommt. Für Vielfahrer kann sich im privaten Bereich der Umstieg – auch beim Zugfahrzeug für den Caravan – auf einen Gasantrieb oder Elektroantrieb lohnen, da diese Umrüstungen sogar gefördert werden. Für das mobile Heim sind dagegen die Alternativen bei den Antrieben sehr dünn gesät.