Technoseum Mannheim zeigt Geschichte des Automobilbaus

Menschen, Museum, Tourismus

Historische Fahrzeuge, Themenräume und interaktive Stationen zeigt das Technoseum Mannheim ab 17. März 2017 in einer Dauerausstellung. Ein Auto „Made in Germany“ steht wie kaum ein anderes Produkt für deutsche Wertarbeit.

In Deutschland, dem Land, in dem 1886 das Auto erfunden wurde, ist der Automobilbau eine Schlüsselindustrie, die vor großen Herausforderungen steht. Ob die rundum vernetzte Fabrik, Elektromobilität, autonomes Fahren oder Carsharing: Die Produktion ändert sich derzeit ebenso grundlegend wie die Nutzung des Autos.

Seiner bewegten Geschichte von den Anfängen in Mannheim bis hin zu den Zukunftsaussichten der Branche widmet das Technoseum einen neuen Bereich in seiner Dauerausstellung. Ab dem 17. März 2017 ist der Abschnitt Automobilbau für die Besucherinnen und Besucher zugänglich und zeigt neben 18 Autos und 23 Zweirädern auch diverse interaktive Stationen. An ihnen kann man das Fahrgefühl der Autopioniere nachempfinden, die noch mit Stahlfelgen übers Kopfsteinpflaster holperten, oder gemeinsam mit einem Roboter ein Modellauto konstruieren.

“Das Technoseum würdigt in der neuen Ausstellungseinheit Mannheim als Wiege des Autobaus. Das wird möglich durch zahlreiche Objekte und Archivalien, die aus dem Nachlass der Familie des Auto-Erfinders Carl Benz stammen”, sagt Dr. Hajo Neumann, Referent am Technomuseum und Kurator der Ausstellung zum Automobilbau.

Das Technoseum hat die Objekte im vergangenen Jahr als Schenkung von Gertrud Elbe, Witwe eines Haupterben aus der Familie Benz, erhalten. So sind in der neuen Ausstellung etwa ein Brief von Henry Ford an Carl Benz, ein Reisebericht eines frühen Benz-Kunden und ein Zirkelkasten des Autopioniers zu sehen sowie ein Tourenwagen von 1924, den die Firma C. Benz Söhne in Ladenburg fertigte.

Mit Heckflossen aufs Wasser

Teil der Schau sind zahlreiche Kultautos, mit denen etliche Besucher eigene Erinnerungen verbinden dürften: Dazu gehören etwa ein VW Käfer mit dem legendären Brezelfenster, ein VW Bulli T2, ein Trabbi und eine BMW Isetta, die die der Volksmund aufgrund ihres sehr überschaubaren Innenraums „Knutschkugel“ taufte, sowie ein Wankel Ro 80, eine Stilikone der 1980er Jahre.

Besonders kurios: Das Amphicar aus den 1960er Jahren, das sich zu Lande und zu Wasser einsetzen ließ und mit seinen Chromleisten und Heckflossen US-amerikanische Straßenkreuzer imitierte. Beim Rundgang können die Besucher auch selbst aktiv werden und unter anderem in einer virtuellen Automobil-Manufaktur von 1914 arbeiten.

Dabei zeigt sich, dass die Fertigung am Fließband zwar deutlich schneller ist, damit aber auch weniger auf individuelle Kundenwünsche eingegangen werden kann. Wer möchte, kann am Ende gemeinsam mit einem Fertigungsroboter ein Automodell aus Komponenten bauen, die zuvor am 3D-Drucker ausgedruckt wurden, oder an einem Abschnitt einer Original Fertigungsstraße aus Zuffenhausen erfahren, wie die Karosserie des Porsche 911 einst zusammengeschweißt wurde.

Infos:  Zur Webseite des Technomuseums Mannheim