Der Weg der deutschen Caravaningbranche kennt seit Jahren nur einen Weg: Nach oben, mit immer wieder neuen Rekordergebnissen. (Foto: CIVD)

Der Weg der deutschen Caravaningbranche kennt seit Jahren nur einen Weg: Nach oben, mit immer wieder neuen Rekordergebnissen. (Foto: CIVD)

Caravaning-Herstellerverband CIVD zieht Jahresbilanz – Bewegtes Jahr 2020 mit Rekordergebnissen

Campingbusse, Caravan, CIVD, Verbände, Wohnmobil

Hinter der Caravaningbranche liegt ein außerordentlich erfolgreiches Jahr, wie Hermann Pfaff, Präsident des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD), auf der digitalen Pressekonferenz des Branchenverbandes verkündete. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland über 107.000 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das ist fast ein Drittel mehr als 2019. Erstmals wurde die Marke von 100.000 Neuzulassungen übertroffen.

CIVD-Präsident Hermann Pfaff präsentierte in der ersten Digital-Jahrespressekonferenz des Herstellerverbandes die Zahlen des abgelaufenen Jahres. (Foto: Screenshot CIVD-PK)
CIVD-Präsident Hermann Pfaff präsentierte in der ersten Digital-Jahrespressekonferenz des Herstellerverbandes die Zahlen des abgelaufenen Jahres. (Foto: Screenshot CIVD-PK)

Besonders beeindruckend entwickelten sich mit einem Plus von rund 45 Prozent die Neuzulassungen von Reisemobilen. Über 78.000 neu zugelassene Reisemobile bedeuten einen neuen Bestwert. Auch das Caravansegment wuchs mit über acht Prozent kräftig und erzielte das beste Ergebnis seit 1994. 2021 dürfte der Trend anhalten.

Caravaning ist der Urlaubstrend des Jahres 2020 in Deutschland. Nie verreisten mehr Deutsche mit Reisemobil und Caravan, wie die Neuzulassungszahlen des vergangenen Jahres zeigen. In den vergangenen zwölf Monaten wurden in der Bundesrepublik 107.203 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das entspricht einem herausragenden Plus von 32,6 Prozent im Vergleich zu 2019. Zum ersten Mal überhaupt wurde die Marke von 100.000 Neuzulassungen übertroffen – und das nach einem coronabedingten Einbruch im Frühjahr. 2020 ist bereits das vierte Rekordjahr und das siebte Wachstumsjahr in Folge für die Caravaningbranche in Deutschland.

Ein Jahrzehnt voller Rekorde – über 78.000 Reisemobile neu zugelassen

Jedes Jahr ein neuer Rekord – so lässt sich die zurückliegende Dekade auf dem Reisemobilmarkt zusammenfassen. Auch 2020 erreichten die Neuzulassungen von Reisemobilen mit 78.055 Fahrzeugen einen neuen Bestwert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein herausragendes Wachstum von 44,8 Prozent. Allein in den vergangenen drei Jahren haben sich die Reisemobil-Neuzulassungen nahezu verdoppelt.

Caravan-Neuzulassungen mit bestem Ergebnis seit über 25 Jahren

Auch die Caravan-Neuzulassungen verzeichneten trotz des pandemiebedingten Einbruchs im Frühjahr und eines starken Rückgangs der Wirtschaftsleistung 2020 ein mehr als respektables Ergebnis. 29.148 Fahrzeuge wurden zwischen Januar und Dezember insgesamt zugelassen – so viele wie seit 1994 nicht mehr. Das Plus von 8,2 Prozent bedeutet den siebten jährlichen Anstieg in Folge.

Daniel Onggowinarso ist Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verband Deutschland CIVD. (Foto: det / D.C.I.)
Daniel Onggowinarso ist Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verband Deutschland CIVD. (Foto: det / D.C.I.)

„Caravaning steht für vielfältige und selbstbestimmte Urlaubsgestaltung und ist daher für immer mehr Menschen attraktiv“, sagt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes e. V. (CIVD). „Das gilt umso mehr unter den aktuellen Bedingungen. Mit einem Reisemobil oder Caravan verreist man individuell und nur mit Personen des eigenen Haushalts und ist durch eigene Wohn-, Schlaf-, Koch- und Sanitärmöglichkeiten weitestgehend autark. Die Pandemie hat langfristige Entwicklungen im Tourismus wie Nachhaltigkeit, regionales und individuelles Reisen oder den Trend zurück in die Natur beschleunigt. Wegen der besonderen Eignung von Caravaning für diese Kundenbedürfnisse und die aktuelle Situation dürfte sich das Wachstum der Neuzulassungen 2021 fortsetzen“, so Onggowinarso.

Produktionsvolumen und Exporte der Caravaningbranche 2020 gesunken

Coronabedingt ist die Produktion der Caravaning-Industrie leicht rückläufig, was bei vollen Auftragsbüchern zu Lieferverzögerungen führt. (Foto: CIVD)
Coronabedingt ist die Produktion der Caravaning-Industrie leicht rückläufig, was bei vollen Auftragsbüchern aktuell zu Lieferverzögerungen führt. (Foto: CIVD)

Die Produktion von Freizeitfahrzeugen wurde 2020 durch die Corona-Pandemie erheblich beeinträchtigt und sank daher um 6,9 Prozent gegenüber dem herausragenden Ergebnis von 2019. So konnte die hohe Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans teilweise nicht bedient werden. Für 2021 ist eine Steigerung des Produktionsvolumens fest eingeplant. Auch die Exporte dürften dann wieder anziehen. Die Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans aus deutscher Produktion war auch 2020 hoch. Einzig, die Hersteller konnten diese teilweise nicht bedienen.

Denn das Coronavirus ließ im vergangenen Frühjahr die Lieferketten stocken und zur Pandemiebekämpfung mussten einige Werke temporär schließen. Dieser Rückstau ließ sich nicht mehr aufholen und führte dazu, dass die Zahl hierzulande gefertigter Freizeitfahrzeuge um 6,9 Prozent sank. Insgesamt liefen im vergangenen Jahr trotzdem noch 115.844 Fabrikate von den Bändern deutscher Freizeitfahrzeughersteller. Die Fertigung von Reisemobilen sank leicht auf 75.276 Fahrzeuge. Das sind lediglich 2,2 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019. Zudem wurden 40.568 Caravans gefertigt – 14,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Wegen Corona sinken Exporte – Steigerung für 2021 erwartet

Der verringerte Output ließ auch die Exporte um 9,8 Prozent gegenüber 2019 sinken. Das schwächelnde Auslandsgeschäft ist teilweise auch auf die rückläufigen oder stagnierenden Entwicklungen einiger europäischer Caravaningmärkte zurückzuführen. Harte Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus und die ökonomischen Folgen der Pandemie verhinderten eine positivere Marktentwicklung in einigen Teilen Europas. Insgesamt wurden 2020 46.136 Fahrzeuge ausgeführt. 28.336 davon waren Reisemobile.

Damit gingen die Ausfuhren in diesem Fahrzeugsegment um acht Prozent zurück. Zudem wurden 17.800 Caravans exportiert. Das bedeutet einen Rückgang von 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieser Entwicklung gehen weiterhin vier von zehn in Deutschland produzierten Fahrzeugen in den Export. 39,2 Prozent der deutschen Reisemobile verlassen die Werke Richtung Ausland. Bei den Caravans liegt die Exportquote sogar bei 43,9 Prozent.

„Die Corona-Pandemie hat die Produktion in unserer Branche erheblich behindert. Zum Schutz der Belegschaft mussten viele Werke im Frühjahr vorübergehend schließen und zahlreiche Komponenten der Zulieferer waren nicht verfügbar, was uns den Output eines Monats gekostet hat. So konnten wir die hohe Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans teilweise nicht bedienen“, erklärt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes e. V. (CIVD).

„Für 2021 rechnen wir mit einer weiteren Normalisierung und einem deutlichen Wiederanstieg der Produktion, was sich auch positiv auf das Exportgeschäft auswirken wird. Die Neuzulassungen in weiten Teilen Europas steigen wieder oder bleiben hoch, davon profitieren vor allem auch die deutschen Hersteller, denn sie sind Marktführer in Europa“, führt Onggowinarso aus.

12,5 Milliarden Euro – Rekordumsatz für deutsche Caravaningbranche

Geschäft mit neuen und gebrauchten Freizeitfahrzeugen sowie Zubehör florierte auch 2020 Die deutsche Caravaningbranche setzte im vergangenen Jahr 12,5 Milliarden Euro um. Der Umsatz stieg um über 6 Prozent auf einen neuen Rekord. Das Geschäft mit Neufahrzeugen entwickelte sich aufgrund des coronabedingt verringerten Produktionsvolumens leicht rückläufig. Starke Zuwächse verzeichneten die Geschäftsbereiche Gebrauchtfahrzeuge und Zubehör.

Auch das Jahr 2020 war für die Caravaningbraanche in fast allen Bereichen wieder ein Jahr der Rekorde. (Grafik: CIVD)
Auch das Jahr 2020 war für die Caravaningbraanche in fast allen Bereichen wieder ein Jahr der Rekorde. (Grafik: CIVD)

2020 ist bereits das siebte Jahr in Folge, das die Branche mit einem neuen Bestwert abschloss. Auch für 2021 sind die Aussichten gut. Die Caravaningbranche in Deutschland erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro und erreichte damit einen neuen Bestwert. Das entspricht einem ordentlichen Umsatzplus von 6,3 Prozent. Die Branche fuhr damit bereits das siebte Jahr in Folge ein neues Rekordergebnis ein. In dieser Zeit hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt.

 

Geschäft mit gebrauchten Freizeitfahrzeugen wächst stark

Der Markt für gebrauchte Freizeitfahrzeuge legte im vergangenen Jahr erneut stark zu. Entsprechend stieg der Umsatz mit Fahrzeugen aus zweiter Hand um herausragende 18,2 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 4,9 Milliarden Euro. Gebrauchte Caravans brachten vier Prozent mehr Umsatz ein als 2019, Reisemobile gar 21,6 Prozent.

Zubehörgeschäft mit Rekordergebnis

Auch der dritte Geschäftsbereich der Branche, das Zubehörgeschäft, legte 2020 weiter zu. Der Umsatz stieg um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,1 Milliarden Euro.

„Mit dem erneuten Rekordergebnis haben wir ein denkbar gutes Ergebnis im außergewöhnlichen Jahr 2020 erzielt“, zieht Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes e. V. (CIVD), zufrieden Bilanz. „Caravaning liegt im Trend wie kaum eine andere Urlaubsform. Wir sind optimistisch, dass wir die Produktion 2021 wieder erhöhen können und auch das Exportgeschäft wieder anzieht. Unter diesen Voraussetzungen winkt ein neuer Rekordumsatz von erstmals über 13 Milliarden Euro“, gibt Onggowinarso einen optimistischen Ausblick.

Infos: Zur Webseite des CIVD

Quelle: Pressemitteilungen CIVD