Eine Urlaubsfahrt mit der Fähre heißt Urlaub und Erholung von Anfang an. (Foto: D.C.I._Archiv)

Eine Urlaubsfahrt mit der Fähre heißt Urlaub und Erholung von Anfang an. (Foto: D.C.I._Archiv)

Fähren-Special 2018 – Mobil auf hoher See

Caravan, Fähren, Tourismus, Urlaub, Verband der Fährschifffahrt und Fährtouristik (VFF)

Reisemobil oder Caravangespann – Kreuzfahrturlaub ohne Stress: Eine besonders erholsame Anfahrt in die gewünschte Urlaubsregion wird immer beliebter, die Minikreuzfahrt mit der Fähre zwischen Festland und Insel oder übers Meer in andere Länder. Was früher Stress und teilweise auch ein Wagnis war, ist heute Erholung pur – schon während der Anreise. Bei einer Anfahrt per Schiff genießt man den Urlaubsbeginn doppelt, wenn man nicht selbst fahren muss und dafür Vorurlaub auf einer bequemen Fähre buchen kann.

Der Urlaubsbeginn auf einer Fähre hat zweifelsfrei seine ganz besonderen Reize, die viele Urlauber nicht mehr missen möchten. An Stelle von Stau und überfüllten Straßen, teuren Mautgebühren und ermüdender Fahrt auf Autobahn oder Autoput ist Sonnenbaden am Swimmingpool angesagt, ein kühler Cocktail an der Bar auf dem Sonnendeck und anschließend Shopping in der reich bestückten Mall. Nach dem Abendessen im Restaurant ein Abendspaziergang auf der Promenade, dann achtern auf den Campingmöbeln vor dem eigenen Reisemobil noch ein Glas gepflegten Rotwein und angeregte Gespräche mit den neuen Bekannten aus dem Wagen von nebenan. Spontan entsteht vielleicht der Wunsch, vor dem Schlafengehen noch ein paar Runden im Swimmig-Pool an Deck zu drehen, oder am Spieltisch sein Glück herauszufordern. Dann geht’s ab in das eigene Bett im Mobil zum erholsamen Schlaf unter dem Kreuz des Südens. Und das alles, während der Captain und seine Crew unermüdlich Richtung Urlaubsziel steuern. Fähren machen süchtig, im nächsten Jahr wieder eine Minikreuzfahrt mit Camping an Bord auf einer der modernen Fähren im Mittelmeer zu planen.

Pessimisten, oder dem Thema Fähren nicht so Wohlgesonnene, werfen spätestens zu diesem Zeitpunkt in die Debatte, Fähren seien „viel zu teuer“. Mitnichten, wenn man eine echte Kalkulation aufmacht. Schließlich kommen auf dem Landweg neben den Spritkosten für das Reisemobil noch Maut- und Tunnelgebühren, Übernachtungskosten und Abnutzung für das Gefährt hinzu, die bei der Fahrt mit der Fähre selbstverständlich entfallen. Nehmen wir das Beispiel Griechenland-Urlaub. Hier steht man vor der Alternative, sich über Land auf dem Autoput durch Slowenien, Kroatien, Bosnien und Mazedonien oder Albanien und einen Teil von Griechenland zu quälen, bis man die Mittelmeerküste von Hellas, zum Beispiel in Patras oder Igoumenitsa, erreicht und der Urlaub beginnen kann. Der clevere Kumpel auf der Fähre indessen geht in Venedig an Bord, lässt sich am gleichen Tag noch am Swimming-Pool den Pelz bräunen, erholt sich vom Stress vor dem Urlaub und genießt die ruhige Fahrt entlang der Adriaküste.

Erholt erreicht man in Hellas den Hafen, ist ausgeruht und entspannt bereits mitten drin im griechischen Leben. Gespart hat man die Maut und Autobahngebühren über lange Strecken, Dieselkosten, lange Staus und viel Stress. Diesen Ausgaben kann die Fähre mit den günstigen Tarifen für das Fahrzeug und die Deckspassage bei Camping an Bord immer das Wasser reichen. Eine Kabine muss man ja nicht buchen, die hat man quasi dabei. Genießen kann man aber größtenteils die gesamten Einrichtungen an Bord, hat Auswahl unter verschiedenen Restaurants und den vielen Freizeiteinrichtungen der modernen Fähre, die für Camping an Bord gebaut ist.

Hierzu sind von der Reederei spezielle Vorkehrungen baulicher Art zu erfüllen, die nicht jedes Schiff von Haus aus bietet. Das fängt an mit einem gut belüfteten Parkdeck mit Fenstern, besser noch einem Oberdeck mit freiem Blick zum Himmel, geht über geeignete Sanitärräume mit Toiletten, oft auch mit Duschen bis hin zu Elektroanschlüssen für die Fahrzeuge und deren Kühlschränke, denn jeglicher Gasbetrieb ist selbstverständlich an Bord nicht erlaubt. Das ist die einzige Einschränkung, die aber aus Sicht auf die Sicherheit des gesamten Schiffes verständlich ist. Zugegeben, der direkte Vergleich hinkt für den Einen oder Anderen. Das Gegenargument, man lerne die Länder auf der Strecke nicht kennen, mag richtig sein. Unser Pro und Contra soll auch nur die Extreme darstellen und hat als Basis einen Erholungsurlaub im Zielland, ohne Abenteuer und ohne neue Eindrücke auf der Strecke. Auch die Frage nach der Sicherheit kann nur positiv beantwortet werden. Europäische Fährschiffe erfüllen alle die international sehr hoch angesetzten SOLAS (Safety of Life at Sea) Vorschriften der International Maritime Organisation (IMO) und die Reedereien wirken oft federführend bei der Entwicklung neuer Sicherheitssysteme mit.

Die wichtigsten Fährenportale (alphabetisch)
Weltweit größtes Fährbuchungsportal mit praktisch allen Fährgesellschaften im Angebot
AFerry.eu GmbH, Schmiedwegerl 1, 81241 München. Tel. 089/82085310. mail@aferry.de  www.aferry.de

CS Travel GmbH, Am Hahnengraben 1a, 90592 Schwarzenbruck. Tel. 01805/991931. info@faehren.de  www.faehren.de

Fähren-Info, Gleiche Anschrift und Telefonnummer wir aferry.de, www.faehreninfo.de

Verband der Fährschifffahrt und Fährtouristik e.V., Gotenstraße 11, 20097 Hamburg. Tel. 040/21 999 828 info@faehrverband.org, www.faehrverband.org

Dertour GmbH & Co. KG, Emil-von-Behrings-Straße 6, 60439 Frankfurt/Main. Tel.069/95885963. ocean24@dertour.de, www.ocean24.de

Fähren sind Luxusdampfer

Moderne Fähren sind nicht mehr die Massenfrachter vergangener Zeiten, in denen die Überfahrt alles andere als bequem und die Mitreisenden nicht gerade die erträumten Urlaubsbekanntschaften waren. Die heutigen Pötte, besonders die auf den langen Strecken mit Übernachtung, sind teilweise wahre Kreuzfahrtschiffe mit allem Komfort, angenehmem Ambiente und viel Abwechslung an Bord, aber ohne Abendgarderobe zu verlangen. Durch modernste technische Einrichtungen liegen sie ruhig und verhelfen höchstens bei schwerster See zur gefürchteten Seekrankheit. Die Kabinen der Schiffe auf Fernstrecken mit Übernachtung gleichen modernen Hotelzimmern mit allem Komfort, der Service ist meist vom Feinsten. Das Roll on – Roll off, also das Ein- und Ausfahren ohne große Rangiermanöver, klappt auf praktisch jedem Schiff problemlos, auch Reisemobil-Neulinge sind hier so gut wie nie überfordert.

Buchung und Information zur Reise

Eigentlich muss es nicht mehr extra betont werden, die Vorinformation zur geplanten Überfahrt funktioniert heute allumfassend über das Internet. Hier gibt es spezielle Buchungsportale, die in ihren Suchmaschinen Zugriff auf beinahe alle Fährgesellschaften haben und so oftmals die günstigsten Passagen anbieten. Ganz Gewiefte erkunden die Tarife auf eigene Faust bei den einzelnen Gesellschaften direkt, zumindest zum Vergleich. Gerade auf Strecken, die von mehreren Gesellschaften bedient werden, ergeben sich so unter Umständen ganz interessante Einsparmöglichkeiten. Hinzu kommt für den Preisbewussten die Frage, ob es immer das modernste und größte Schiff sein muss. Oftmals lassen sich auch auf diese Weise günstige Passagen finden. Außerdem kann beispielsweise beim ADAC der jährliche Fährentest studiert werden, der sich mit der Sicherheit der einzelnen Schiffe befasst.

Geld lässt sich teilweise sparen, wenn man gleichzeitig die Hin- und Rückfahrt und eventuell, beispielsweise bei Touren nach Irland via England, auch die Anschlussfähren bei der gleichen Gesellschaft bucht. Beliebt sind auch die Angebote von Rundreise- beziehungsweise Kombitickets. So genannten Durchgangstickets, wie sie unter anderem von Stena Line in Zusammenarbeit mit Tallink / Silja Line offeriert werden. Diese Tickets sind dann auch zum Festpreise buchbar und nicht, wie sonst schon überwiegend üblich, mit flexiblen Preisen. Bei vielen Gesellschaften ist es auch üblich, Seniorentickets zu buchen, wenn die Passagiere die 60er Marke überschritten haben. Auch über Automobilclubs wie dem ADAC sind für Mitglieder Rabatte bei Buchung im clubeigenen Reisebüro möglich. Rabatte auszukundschaften, ist im Zeitalter der Computer-Recherche einfacher denn je und lohnt sich auf jeden Fall. Leider ist eine Buchung oder Preisberechnung per Internet gerade für das beliebte Camping an Bord bei manchen Buchungsportalen nervenaufreibend. Hier muss man immer wieder aufpassen, dass man auch wirklich in der gewählten Kategorie bleibt, nicht versehentlich nur Deckspassage bucht und dann vielleicht für 32 Stunden nicht in das Fahrzeug kommt und auch kein Bett zur Verfügung hat.

Experten-Tip - VFF Kathrin Schiemann
Die Überfahrt im eigenen Wohnmobil ist für viele Reisende der perfekte Start in den Urlaub. Das beliebte Camping an Bord gibt es während der Schönwettermonate (1. April bis 31. Oktober) jedoch nur auf dem Weg nach Griechenland und zwischen Sizilien und Malta. Viele Fährredereien in Nord- und Südeuropa bieten auf ausgewählten Abfahrten kostengünstige Camper-Tarife an. Die Kunden mit  Wohnmobilen und Gespannen parken das Fahrzeug an Deck und können die zahlreichen Annehmlichkeiten der Fährschiffe mit Restaurants, Lounges, Kinderspielbereich und Shopping Möglichkeiten genießen. Bei längeren Überfahrten bieten die Fährredereien Kabinen oder Ruhesessel an, so dass der Reisende ausgeruht im Urlaubsziel ankommt. Und: frühes buchen sichert die günstigsten Preise!

Kathrin Schiemann ist Geschäftsführerin vom Verband der Fährschifffahrt und Fährtouristik e.V. in Hamburg. (Foto: VFF)
Kathrin Schiemann ist Geschäftsführerin vom Verband der Fährschifffahrt und Fährtouristik e.V. in Hamburg. (Foto: VFF)

Die Fährentypen

In den Portalen der Fährgesellschaften finden sich teilweise Angaben zu den Fährschifftypen, die nicht ohne Weiteres zu entschlüsseln sind. Ist man darin fit, kann man nichts mehr falsch machen. Wir schlüsseln die gängigsten Typen auf:


Cruise-Ferries

Wenn Sie für Ihre Reise eine der großen Cruise-Ferries wählen, bleibt an Bord kein Wunsch unerfüllt. Es gibt hier eine breite Auswahl an Restaurants und Bars, vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten, Spa-Abteilungen und großzügige Arkaden und Atrien. Da Sie mit den Cruise-Ferries in den meisten Fällen auch Nachts reisen, gibt es an Bord eine breite Kabinenvielfalt. Von normalen Innen- und Außenkabinen, über Luxus-Kabinen bis zu Suiten mit eigenem Jacuzzi ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Dieser Schiffstyp verkehrt oft zwischen europäischen Großstädten und eignet sich somit auch hervorragend für Kurz-Kreuzfahrten und Städtereisen.

Ihre Vorteile:

  • Großes Angebot an Restaurants und Bars
  • Live Entertainment
  • Vielfältige Einkaufsmöglichkeiten

Kombifähren (RoPax-Schiffe)

Kombifähren sind, wie der Name schon sagt, kombinierte Fähren. Sie kombinieren den Frachtverkehr mit dem Passagierverkehr. Jedoch überwiegt hier oft der Frachtverkehr. Kabinen und Aufenthaltsräume für Fährpassagiere unterscheiden sich teilweise nur wenig von den Cruise-Ferries: Auch hier sind die Passagierdecks meist sehr weitläufig mit Restaurants, Bars und Shops ausgestattet. Großzügige Aussendecks und komfortable Kabinen bieten Ruhe und Entspannung bevor die Reise im Ankunftshafen weitergeht. Lediglich in Sachen Entertainment geht es auf diesen Schiffstypen etwas ruhiger zu.

Ihre Vorteile

  • Ruhe und Entspannung während der Reise
  • Komfortable Kabinen
  • Durch große Frachtdecks entfällt Rangieren bei der Einschiffung

Schnellfähren

Wer schnell an sein Reiseziel gelangen möchte, hat oft die Möglichkeit, eine Schnellfähre für die Überfahrt zu nutzen. Schnellfähren benötigen meist nur die Hälfte der Reisezeit einer konventionellen Fähre. Aufgrund der kurzen Überfahrtdauer sind auf diesen Schiffen meist keine Kabinen nötig. Stattdessen stehen Ihnen komfortable Liegesessel zur Verfügung. Im direkten Vergleich mit dem Flugzeug brauchen Sie sich hier jedoch nicht anschnallen und die Beinfreiheit ist komfortabel groß. Auf Schnellfähren steht Ihnen oft eine Snackbar, ein kleiner Shop sowie ein First-Class Service zur Verfügung.

Ihre Vorteile:

  • Auch mit dem Auto schnell an das Reiseziel
  • Komfortable Liegesitze
  • Snacks an Bord verfügbar

Doppelender

Diese Schiffstypen werden zum Überqueren von Meeresengen genutzt, wobei die Überfahrt selten länger als zwei Stunden dauert. Hier wird Fähre fahren so einfach wie die Fahrt mit einem Bus. Nur mit dem Unterschied, dass sich hier alles findet, was das Herz für eine angenehme Pause begehrt: Restaurants, Bars, Shops und ein Sonnendeck werden diese kurzen Überfahrt im Nu vergehen lassen.


Die Fähren im Süden

Betrachtet man die Streckenpläne der Reedereien im westlichen Mittelmeer zwischen Italien und Korsika, Sardinien und Sizilien bis nach Nordafrika, hauptsächlich Marokko und Tunesien, oder zwischen Frankreich und Korsika, den Balearen und Algerien, meint man, eine Straßenkarte zu studieren, so umfangreich sind die zur Auswahl stehenden Verbindungen.

Die Fährlinien im Süden von Europa: Ein dichtes Streckennetz bis nach Afrika. (Grafik: VFF)
Die Fährlinien im Süden von Europa: Ein dichtes Streckennetz bis nach Afrika. (Grafik: VFF)

Von deutschen Campingurlaubern werden dabei die Linien zwischen Italien und Korsika, Sardinien und Sizilien sowie zwischen Frankreich und Korsika bevorzugt. Aber auch die Balearen gewinnen an Bedeutung, nicht immer ist der Flug mit der Billigfluglinie eine Alternative, eine andere gibt es zu den Inseln naturgemäß nicht.

Die Balearen, Korsika und Sardinien

Von der spanischen Ostküste werden ab Barcelona sowohl Mallorca, hier Palma, und Menorca mit Mahon, als auch Ibiza in neun Stunden angefahren. Fährt man landwärts weiter bis Valencia, und Alicante, erreicht man von diesen beiden Häfen aus die gleichen Ziele, von Alicante auch Ohuan in Algerien. Korsika wird straßenbahnähnlich von Marseille, Toulon, Nizza und den italienischen Häfen Savona, Genua und Livorno aus bedient. Ähnlich vielfältig sind die Verbindungen nach Sardinien mit seinen Fährhäfen Porto Tarres, Golfo Aranci, Olbia und Arbatax. Gegenpole auf dem Festland sind hauptsächlich die italienischen Häfen Livorno, Piombino, Civitavecchia und Neapel. Eine Verbindung zwischen Italien und Spanien bietet Grimaldi Lines von Livorno nach Barcelona sowie zwischen Livorno und Porto Vecchio auf Korsika an.

Bedient werden die Balearen, Korsika und Sardinien von den Reedereien

Acciona Trasmediterranea (www.trasmediterranea.es)
Balearia (www.ocean24.de)
Corsica & Sardinia Ferries (www.corsicaferries.com)
Grandi Navi Veloci (www.gnv.it)
Grimaldi Lines (www.grimaldishipping.com)
Moby Lines (www.mobilines.de).
SNCM Société Nationale Corse Méditerranée (www.sncm.de)
Tirrenia Navigazione (www.tirrenia.it)

Sizilien

Zum Fußball vor der Stiefelspitze Italiens kommt man per Fähre von Genua, Civitaveccia und Neapel. Gerade die Schiffspassage ab Genua erspart eine Menge Kilometer und Autobahngebühren und gleicht einer kleinen Kreuzfahrt. Hier ist auch, zumindest bei den Gesellschaften Grandi Navi Veloci, Moby Lines und TTT-Lines, Camping an Bord möglich.

Bedient wird Sizilien von den Reedereien

Grandi Navi Veloci (www.gnv.it)
Moby Lines (www.mobylines.de)
TTT-Lines (über Portale wie www.neptunia.de oder www.aferry.de)
alle drei bieten in begrenztem Angebot Camping an Bord an.

Kroatien, Albanien und Griechenland

Reisen mit Campingfahrzeugen nach Kroatien und Albanien werden trotz bestehender Verbindungen selten auf dem Wasser stattfinden. Im Gegensatz dazu Reisen nach Griechenland. Hier ist es schon lange beliebte Tradition, die Anfahrt als Erholung zu nutzen und Camping an Bord einer der modernen Fähren zu buchen. Aber gerade in einer modernen Kabine ist die Überfahrt ein kleines Kreuzfahrt-Abenteuer. Eine Schiffspassage von Venedig nach dem nordgriechischen  Hafen Igoumenitsa dauert geschlagene 25 Stunden, in fünf weiteren ist man in Patras, wenn Athen und Umgebung das Ziel sein soll. Dafür spart man sich unzählige Kilometer eintöniger Fahrt auf dem Autoput im Stau und alle kommen schon beinahe erholt am Ziel an.

Bedient wird Kroatien ab Chioggia von der Reederei Enermar (über Portale wie www.neptunia.de oder www.aferry.de) und der kroatischen Gesellschaft jadrolinija (www.jadrolinija.hr), Albanien ab Triest von der Reederei Illion Lines (über Buchungsportale), ab Ancona mit Adriatica Naviagazione (www.adriatica.it). Anek Lines bedient seit letztem Jahr auch Albanien von Bari nach Durres (www.anek.gr)

Griechenland fahren hauptsächlich folgende Reedereien an:

Anek Lines mit Camping an Bord (www.anek.gr)
Minoan Lines, ebenfalls mit Camping an Bord (www.minoan.gr) und ab Bari geht’s mit Camping an Bord mit der Blue Star Ferries über Korfu nach Igoumenitsa (www.bluestarferries.com).
Alle diese Reedereien und noch mehr fahren von Igoumenitsa auch noch weiter nach Patras.

Marocco, Tunesien und Algerien

Wen es nach Afrika zieht, wählt ab Spanien die Acciona Trasmediterranea (www.trasmediterranea.es). Diese Reederei verbindet die Kontinente Europa und Afrika vom südspanischen Algericas mit Tanger und Ceuta, von Malaga und Almeria aus mit Melila und Nadar, von Alicante geht es nach Ouhran in Algier, das von Marseille aus in 27 Stunden auch mit der Reederei SNCM erreichbar ist, wie Algier (www.sncm.de). Tunesien wird seit letztem Jahr mit einem modernen Neubau der CTN von Marseille oder Genua aus erreicht (www.ctn.com.tn).  Camping an Bord wird auf diesen Strecken nicht angeboten. Drei Linien von Südspanien nach Marokko werden auch von der in Flensburg beheimateten Reederei Förde Reederei Seetouristik (www.fds.de) ausgeführt.


Die Fähren im Norden

Aber auch der Norden hat seine eigenen Fähren-Reize. Nur, dass man hier nicht im mitgebrachten Bett schlafen darf und in eine Kabine wechseln muss. Im Norden gibt es Camping an Deck leider (noch) nicht. Schade drum und für manche auch ärgerlich. Hier heißt es also, einen kleinen Reisekoffer oder standesgemäß einen Seesack mitzunehmen, in den alles zur Übernachtung in der Kabine Notwendige mitgenommen wird. Schnell noch was aus dem Fahrzeug zu holen funktioniert nicht, die Decks sind während der Überfahrt nicht zugänglich. Auf vielen Kurz- und Mittelstrecken kann man aber auch mit einer Tagesüberfahrt die Kabine sparen.

Großbritannien

Unter den nur, oder bequemer über das Wasser zu erreichenden Urlaubsländern in Nordeuropa ist Großbritannien das Dienstälteste. Als Insel blieb ihm auch keine andere Wahl, bis es den Eisenbahntunnel erhielt, der seit seinem Bestehen zwar Unmengen an Schulden anhäufte, aber die Fährschiffe nicht verdrängen konnte. Außer den zum Jahrtausendwechsel eingestellten Hovercraft-Luftkissenfähren zwischen Calais und Dover verkehren in zunehmendem Maße Fähren aller Größen und Couleurs über den Ärmelkanal und verbinden die englischen Häfen Newcastle, Hull, Harvich, Ramsgate, Dover, Portsmouth, Poole und Plymouth mit den französischen Häfen Calais, Caen, Cherbourg, St. Malo und Roscoff, den Benelux-Häfen Hoek van Holland, Rotterdam, Zeebrügge  und Dunkerque sowie dem dänischen Esbjerg

Auch Nordeuropa kann mit einem dichten Streckennetz nach Snadinavien, Britische Inseln bis ins Baltikum aufwarten. (Grafik: VFF)
Auch Nordeuropa kann mit einem dichten Streckennetz nach Skandinavien, zu den Britischen Inseln und bis ins Baltikum aufwarten. (Grafik: VFF)

Bedient wird Großbritannien von den Reedereien Brittany Ferries (www.brittany-ferries.de), DFDS Seaways (www.dfdsseaways.de), P&O Ferries (www.poferries.com), Stena Line (www.stenaline.de) und Transeuropa Ferries (www.faehren-nach-gb.de).

Irland

Die Republik Irland und Nordirland erreicht man per Fähre im Direktverkehr ab dem französischen Roscoff und Cherbourg, Gegenpol ist Rosslare in Irland, ab Roscoff erreicht man direkt auch Cork. Bedient wird Irland von den Reedereien Brittany Ferries www.brittany-ferries.de und Irish Ferries www.irlandfaehre.de im Direktverkehr.

Island, Färöer

Für Weltenbummler mit Ambitionen für lange Seereisen und das eigene Mobil im Handgepäck, empfiehlt sich die auf solch mehrtägige Fahrten eingespielte Reederei Smyril Line, die Hirtshals mit Island verbindet. Je nach Strecke wird dabei ein Zwischenhalt mit Stop-Over auf den Färöer-Inseln oder den Shetland-Inseln geboten. Eine direkte Fähre nach Island ohne Zwischenhalt gibt es nicht. Hier lohnt sich intensives Studium der Angebote unter www.smyrilline.de.

Norwegen, Schweden, Finnland, Baltikum

Die immer beliebter werdenden Ziele am anderen Ende der Ostsee sind von den allseits bekannten Häfen Kiel, Puttgarden, Travemünde Rostock und Sassnitz aus erreichbar. Dabei geht es ab Kiel nach Oslo, Göteborg und Klaipeda in Litauen, ab Puttgarden nach Rødby, ab Travemünde nach Trelleborg und Malmö, Helsinki sowie Ventspils und Liepaja in Lettland, ab Rostock nach Gedser, Trelleborg, nach Helsinki und schließlich ab Sassnitz/Mukran nach Trelleborg, Rønne und dem litauischen Klaipeda. Norwegen wird von den dänischen Häfen Kopenhagen, Hirtshals und Frederikshavn aus angefahren.

Bedient werden diese Ziele von den Reedereien Colorline (www.colorline.de), DFDS Seaways (www.dfdsseaways.de), Finnlines (www.finnlines.de), Fjordline (www.fjordline.com), Scandlines (www.scandlines.de), Stena Lines (www.stenalines.de), TT-Line (www.ttline.com) und Viking Line (www.vikingline.de), Tallink Silja Line (www.tallinksilja.com)

Tips vom Verband der Fährschifffahrt und Fährtouristik e.V. in Hamburg
Auf modernen Fähren der RoPax-Klasse, die zwar vorrangig für den Frachttransport vorgesehen sind, aber trotzdem einen hohen Standard aufweisen und Abfahrtszeiten deklarieren, die für Ferienhauskunden sowie Familien nicht so interessant sind, kann man mit Wohnmobilen und Gespannen sehr viel Geld sparen. Oft gibt es hier auch keine Höhenbegrenzung. Die dem Camper eigene Flexibilität kann sich hier so richtig auszahlen. Auch durch Kombi-Tickets, bei denen verschiedene Linien – mitunter auch reedereiübergreifend - kombiniert werden, ergeben sich vielfältige Reisemöglichkeiten mit preislichen Vorteilen. Diese Tickets sind dann überwiegend auch zum Festpreis buchbar und nicht, wie sonst üblich, mit flexiblen Preisen je nach Anzahl der freien Plätze, Buchungszeitraum und so weiter zu ordern.

Gerade durch die flexiblen Preissysteme lohnt es sich zusätzlich, langfristig zu buchen, oder wer das nicht kann oder möchte, auch mal ein oder zwei Nächte in der Nähe der jeweiligen Hafens auf einem Campingplatz zu verweilen und auf die Abfahrt warten.

Fälschlicherweise haben die Fähren im Mittelmeer noch immer ein nicht so positives Image, wie Umfragen des VFF ergeben haben. Aber auch im Bereich der Mittelmeer-Fähren hat sich in den letzten 10-12 Jahren viel getan, denn es gab ein umfangreiches Neubauprogramm vieler Reedereien. Aktuellstes Beispiel ist die TANIT von CTN auf den Linien von Marseille und Genua nach Tunis. Das ist ein hochmodernes Schiff mit sehr hohem Standard.

Frühbucherrabatte und Preisvorteile
Frühe Entscheidungen bei Fähr-Buchungen werden in diesem Jahr wieder mit schönen Preis-Vorteilen belohnt. Auf der Verbindung Italien – Griechenland (von Ancona, Bari, und Venedig nach Patras, Igoumenitsa oder Korfu) bieten die beiden Reedereien Anek Lines und Superfast Ferries einen 20-prozentigen Frühbucherrabatt an – und das auf alle Buchungen für 2018, die bis zum 28. Februar vorliegen. Übrigens reisen Jugendliche bis 25 Jahre und Senioren ab 60 Jahre bei beiden Fährgesellschaften ganzjährig mit einem Preisnachlass von 20 Prozent. Besonders attraktiv sind die Überfahrten für Kinder von 4 bis 16 Jahre (über Ancona und Venedig) bzw. bis 12 Jahre (auf den Bari-Routen). Der Nachwuchs zahlt hier nur die Hälfte der Erwachsenenpreise.

Camping an Bord
Die Überfahrt im eigenen Wohnmobil zwischen Himmel und Meer ist für viele Reisende der perfekte Start in den Urlaub. Man kann sein Fahrzeug während der Schönwettermonate (vom 1. 4. bis 31.10.2018) an Deck parken, in den eigenen mobilen vier Wänden wohnen und schlafen – und gleichzeitig die Annehmlichkeiten der Schiffe wie Restaurants, Bar und Casino nutzen. Möglich ist dies zum Beispiel auf den Italien-Griechenland-Routen von Superfast Ferries und Anek Lines. Auch auf der neuen Linie Catania/Sizilien – Malta, die von Tirrenia angeboten wird, können Wohnmobilisten die Passage in Camping-Manier unter freiem Himmel genießen.

Neue Verbindungen
Seinen Insel-Urlaub per Schiff anzusteuern, gehört sicherlich zu den schönsten Urlaubserlebnissen, die Malta und Mallorca aufzuweisen haben. Gleich zwei neue Routen können 2018 gebucht werden: Corsica Sardinia Ferries nimmt ab 21. April 2018 Kurs auf Alcudia/Mallorca. Abfahrtshafen ist Toulon – zweimal pro Woche. Die Reisezeiten betragen 9 Stunden bei Tagesfahrten oder 11Stunden bei Nachtüberfahrten. Möglich wird die neue Linie, die von den schnellen Megaexpress-Fähren bedient wird, unter anderem durch die hohe Kapazität des jüngsten Mitglieds der Flotte, der „Pascal Lota“: 2.200 Passagiere und 700 Fahrzeuge finden auf dem erst kürzlich in Dienst gestellten Neuzugang Platz. Tirrenia hat in 2018 erstmals Malta in sein Routennetz aufgenommen. Ganzjährig sind die Tag- und Nachtfahrten von Sizilien aus (mit 7,5 Stunden oder neun Stunden Fahrzeit) buchbar.