300 Bäume für den Kottenforst: Revierförster Daniel Braun (links) Fachgebietsleiter Stadtwald beim Forstamt Rhein-Sieg-Erft, Valentin Wiesmeyer (mit Urkunde) und WfK-Vorstand Albert Märkl mit der Spendenurkunde. (Foto: det / D.C.I.)

300 Bäume für den Kottenforst: Revierförster Daniel Braun (links) Fachgebietsleiter Stadtwald beim Forstamt Rhein-Sieg-Erft, Valentin Wiesmeyer (mit Urkunde) und WfK-Vorstand Albert Märkl mit der Spendenurkunde. (Foto: det / D.C.I.)

Wohnmobil für Klimaschutz – Gelungene 1. Pflanzaktion im Jahr 2021

Menschen, Natur, Wohnmobil

Der letzte Woche vorgestellte Waldzustandsbericht der Bundesregierung hat Alarmstufe rot für den deutschen Wald ausgerufen. Auch Nordrhein-Westfalen meldet den schlechtesten Waldzustand seit Einführung der Waldzustandserhebung im Jahr 1984.

Der junge Verein Wohnmobil für Klimaschutz möchte auch weiterhin seinen Beitrag für den Erhalt eines intakten Waldes in Deutschland leisten und hat sich deshalb mit seiner ersten Pflanzaktion in diesem Jahr Nordrhein-Westfalen und aktuell den Kottenforst bei Bonn als Ziel der Unterstützung ausgesucht.

Valentin Wiesmeyer, Fachgebietsleiter Stadtwald beim Forstamt Rhein-Sieg-Erft, zeugt hier die Schäden durch die Borkenkäfer. (Foto: det / D.C.I.)
Valentin Wiesmeyer, Fachgebietsleiter Stadtwald beim Forstamt Rhein-Sieg-Erft, zeigt hier die Schäden durch die Borkenkäfer. (Foto: det / D.C.I.)

Der Zustand der Wälder in Nordrhein-Westfalen hat sich 2020 weiter verschlechtert. Zwar ist der Anteil der Bäume ohne Schäden von 19 Prozent im Jahr 2019 auf jetzt 23 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat aber auch der Anteil der Bäume mit deutlicher Kronenverlichtung von 42 auf 44 Prozent zugenommen – das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. Diese Zunahme der schweren Kronenschäden ist ein deutliches Indiz für den besorgniserregenden Zustand des Waldes. Der mittlere Nadel-/Blattverlust über alle Baumarten zeigt 2020 nach starken Steigerungswerten in den beiden Vorjahren eine leichte Zunahme auf 29 Prozent (28 Prozent im Vorjahr). Großflächige Schäden sind vor allem bei der Fichte zu beobachten, die aufgrund ihres flachen Wurzelsystems seit drei Jahren unter permanentem Trockenstress steht.

Mischwälder aus mindestens vier Baumarten sollen künftig auf den Schadflächen wachsen, die Stürme, Dürre und Borkenkäfer seit 2018 verursacht haben. Heimische Baumarten sollen dabei den Kern der künftigen Waldgeneration bilden. So sieht es das neue Wiederbewaldungskonzept des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen vor. Auch wenn Wohnmobil für Klimaschutz die gespendeten 300 Bäume für den südlich von Bonn liegenden Kottenforst wegen Corona nicht mit den angemeldeten 20 Mitgliedern pflanzen konnten, war die erste Pflanzaktion im neuen Jahr dennoch ein Erfolg.

Die Spendenurkunde mit der Spende von 300 Bäumen für den Kottenforst. (Foto: det / D.C.I)
Die Spendenurkunde mit der Spende von 300 Bäumen für den Kottenforst. (Foto: det / D.C.I.)

Stellvertretend für alle Mitglieder und Fördermitglieder haben sich WfK-Vorstand Albert Märkl und Claus-Detlev Bues vom D.C.I. am Freitag, den 26. Februar 2021 mit je einem Vertreter des örtlichen Forstamtes – Daniel Braun – und des Regionalforstamtes – Valentin Wiesmeyer – im Kottenforst getroffen und symbolisch die Spende von 300 Bäumen überreicht. Im Gegenzug erhielt der Verein eine Urkunde über eine Waldpatenschaft.

Anschließend ging es ans Werk. Unter fachmännischer Anleitung sind auf der Fläche eines abgestorbenen Fichtenbestandes gemeinsam die ersten fünf Stieleichen gepflanzt worden, die schon ungefähr einen Meter groß waren. Die restlichen 295 klimarobusten Laubbäume (Stieleichen, Hainbuchen, Winterlinden und Vogelkirschen) werden in den kommenden Tagen durch das Forstamt auf dieser Fläche gepflanzt werden. Das Forstamt wird darüber informieren, so dass anschließend die Pflanzung auch besucht werden kann.

Albert Märkl, Vorstand vom Verein Wohnmobile für Klimaschutz setzt symbolisch eine erste Steineiche im Kottenforst. (Foto: det / D.C.I)
Albert Märkl, Vorstand vom Verein Wohnmobil für Klimaschutz setzt symbolisch eine erste Stieleiche im Kottenforst. (Foto: det / D.C.I.)

Der Kottenforst ist ein Naturschutzgebiet und wichtiges Naherholungsgebiet für die Menschen in der Region. Leider ist der gesamte Fichtenbestand (20 bis 25 Prozent der Gesamtfläche) aufgrund des trockenen Klimas der letzten Jahre und des dadurch beschleunigten Borkenkäferbefalls abgestorben und muss daher mit klimarobustem Mischwald wieder aufgeforstet werden. Dabei werden die jungen Setzlinge in Gruppen von etwa 40 Bäumen gepflanzt. Zwischen den einzelnen Gruppen (Inseln) bleiben zirka 25 Meter Abstand, so dass noch genügend Platz für die Naturverjüngung des Waldes bleibt.

Die beiden sehr netten und engagierten Forstmitarbeiter haben sich für das Engagement von Wohnmobil für Klimaschutz bedankt und stehen für eine zweite Pflanzaktion im Herbst gerne wieder zur Verfügung. Dann aber hoffentlich mit vielen pflanzenden Mitgliedern.

Infos: Zur Webseite Wohnmobil für Klimaschutz