De Facebook-Gruppe Campen mit Abstand hat in Düsseldorf die erste Caravaning-Demo gegen das Beherbergungsverbot organisiert und durchgeführt. (Foto: Campen mit Abstand)

Die Facebook-Gruppe "Campen mit Abstand" hat in Düsseldorf die erste Caravaning-Demo gegen das Beherbergungs-Verbot organisiert und durchgeführt. (Foto: Campen mit Abstand)

Camping- und Stellplätze zu – Jetzt reicht es – 1. Caravaning-Demo in Düsseldorf

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Relativ unbeachtet von Presse und der Branche fand am 20. Februar in Düsseldorf die erste Caravaning-Demo gegen das Beherbergungs-Verbot in Deutschland statt. Die Facebook-Gruppe “Campen mit Abstand” hatte eine Demo mit 29 Caravans und Reisemobilen durch Düsseldorf organisiert und durchgeführt.

Das sitzen die drei gestandenen Mannsbilder, Daniel Gansen, Jan Kirschner und Sascha Bündgen aus Oberhausen und Umgebung in trauter Männerrunde. Alle überzeugte Caravan- und Reisemobil-Fans, keine verwirrten Querdenker mit Alu-Hütchen — gestrandet auf dem Trockendock des Beherbergungs-Verbotes. Sie sind gefrustet, traurig und auch wütend, quasi eine Selbsthilfe-Gruppe für coronageschädigte Caravaning-Fans. Pandemiebekämpfung mit allen Mitteln, keine Frage, ist ok, keiner will Corona haben. Aber undifferenzierte Lockdownmaßnahmen nach dem Gießkannenprinzip – nein! Es wurde diskutiert, geträumt und einige Bierchen fanden ihren bestimmungsgemäßen Weg, ein paar weitere kamen noch hinzu.

Plötzlich meinte Daniel: “Leute, lasst uns unsere Kisten anwerfen und ein paar Runde um den Block fahren…” Geile Idee, aber wenn schon fahren, dann doch so, dass Leute aufmerksam werden und eine Demo daraus wird. Die Männer der Tat machten sofort die Facebook-Gruppe “Campen mit Abstand” auf, entwarfen ein Logo und binnen Stunden hatten soviel Teilnehmer zugesagt, dass man das Potential eines Karneval-Umzuges parat hatte. Nebenbei wuchs die Gruppe immer weiter. Zum diesem Zeitpunkt waren es schon an die 1.400 Mitglieder.

Also wurde die erste Caravaning-Demo in Deutschland geplant, die sollte am 20. Februar 2021 in Düsseldorf, dem Herz des Caravanings, stattfinden. Die Genehmigung für die ordentlich angemeldete Demo kam und 29 Fahrzeuge, acht freundliche Motorrad-Besatzungen der Krad-Staffel und ein Streifenwagen der Polizei als Begleitschutz trafen sich am Startort Parkplatz P1 der Düsseldorfer Messe. Der Erfolg und die Resonanz des Demo-Zuges durch Düsseldorf waren beeindruckend.

Initiator Jan Kirscher: “Da bahnt sich was Großes an, wir fahren nach Berlin und machen eine große Caravaning-Demo, um auf eine vernünftige Öffnung des Beherbergungs-Verbotes für Reisemobilstellplätze und Campingplätze zu dringen.”

Mittlerweile kann die Facebook-Gruppe auf weiter Unterstützung zählen, Caravaning-Fans aus ganz Deutschland werden aktuell Mitglieder der Gruppe. Enttäuschend dagegen waren die Reaktionen aus der Branche. Weder die Messe Düsseldorf, mit dem Caravan Salon das Mekka des Caravanings, noch Fahrzeug-Hersteller, Presse, Campingunternehmer oder Branchenfachverbände, die informiert wurde, haben sich gemeldet oder in irgendeiner Form ihre Zustimmung kundgetan. Schade, aber das wird sich ändern!

Geplant wurde die große Demo in der Hauptstadt für den 20. März 2021, erster Dämpfer, aus logistischen Gründen wurde der Antrag von der Polizei abgelehnt. Denn für dieses Datum sind in Berlin 60 weitere Demos geplant. Sicherheit geht vor, deshalb wurde von der Demo in Berlin erstmal Abstand genommen. Doch das Orgateam gehört nicht zu der Gattung “Kopf in den Sand stecken” und hat direkt die Planung für einen anderen Ort in Angriff genommen. Hamburg ist am 20. März das Ziel der Demo und auch ein Campingplatz hat schon seine Unterstützung zugesagt.

Jan Kirschner beschreibt seine Leute so:
“Wir sind einfach eine friedliche Gruppe von Campern, die es sich zur Aufgabe gemacht hat zu zeigen, das campen auch unter Corona Auflagen, mit genug Abstand und einem Hygienekonzept funktioniert. Deshalb sind wir für eine Aufhebung des Beherbergungs-Verbotes, damit Betreiber von Stell- und Campingplätzen, Vermieter, Fahrzeug-Herstellern und natürlich auch wir Caravaning Fans endlich wieder aufatmen können. Es geht hier nicht nur darum endlich wieder Urlaub zu machen, sondern darum das Schöne mit dem Nützlichen für die Branche zu verbinden. Und nochmal: Wir sind weder Querdenker, Corona-Leugner noch verfolgen wir irgendeinen politischen Hintergrund. Wir distanzieren uns von jeglicher Hetze und freuen uns auf ein harmonisches Miteinander.”

Infos: Zur Facebook-Gruppe Campen mit Abstand