Das Caravaning ist weiter auf top-Niveau unterwegs. Der Herstellerverband CIVD meldet auch für die ersten Quartale 2019 Rekordverkäufe. (Foto: CIVD)

Die deutsche Caravaningbranche kämpft mit stockenden Lieferketten und hohen Preisen. (Foto: CIVD)

Caravaning ist weiter top – Herstellerverband CIVD meldet Rekordzahlen für die ersten Quartale 2019

CIVD, Handel, Marktzahlen, Verbände

Der Urlaub mit Reisemobil und Caravan erfreut sich in Deutschland einer nie dagewesenen Popularität. In diesem Jahr sind die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen bis dato um herausragende 14,3 Prozent gewachsen. Insgesamt wurden zwischen Januar und Mai 43.986 Fahrzeuge neu zugelassen – mehr als jemals zuvor in den ersten fünf Monaten.

Zum Vergleich: Bereits jetzt übertreffen die Neuzulassungen dieses Jahres das Ergebnis des gesamten Jahres 2014. Bemerkenswert ist zudem, dass beide Fahrzeugtypen zweistellig gegenüber dem Vorjahr zulegten. Die Neuzulassungen von Caravans stiegen seit Jahresbeginn um 12,2 Prozent auf 14.149 Fahrzeuge. Das ist das beste Ergebnis seit fast 20 Jahren. Seit Januar wurden zudem 29.837 Reisemobile erstmals zugelassen. Das stellt einen neuen Höchstwert und einen herausragenden Zuwachs von 15,3 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum dar.

Der Mai hatte mit einem enormen Zuwachs 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat einen großen Anteil an dem hervorragenden Gesamtergebnis. Im vergangenen Monat wurden 12.142 Freizeitfahrzeuge neu zugelassenen – ein neuer Allzeitbestwert für den Wonne-Monat. Die Reisemobilneuzulassungen legten gegenüber dem Vorjahr um satte 16,4 Prozent zu. 8.104 neu zugelassene Reisemobile sind das beste Mai-Ergebnis in der Geschichte. Auch das Caravansegment zeigte im vergangenen Monat eine äußerst starke Performance und verbuchte ein zweistelliges Wachstum von 14,5 Prozent. Mit 4.038 Einheiten wurden im Mai so viele Caravans neu zugelassen wie seit dem Jahr 2001 nicht mehr.

„Die Urlaubsform Caravaning begeistert immer neue Käufergruppen in allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen mit der Möglichkeit, selbstbestimmt zu verreisen und flexibel im eigenen Rhythmus unterwegs zu sein“, sagt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes e.V. (CIVD). „Der Trend dürfte sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Die Branche nimmt für das Gesamtjahr Kurs auf das dritte Rekordergebnis in Folge“, so Onggowinarso optimistisch weiter.

Studie belegt: Caravaning ist wichtiger Tourismus-Zweig

Da viele deutsche Caravaning-Urlauber im eigenen Land verreisen, profitiert davon neben den Fahrzeugherstellern auch der Tourismusstandort Deutschland. Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr e. V. an der Universität München (dwif) hat die ökonomische Bedeutung des Camping- und Caravaning-Tourismus in einer wissenschaftlichen Studie untersucht. Das Ergebnis: Urlauber, die Deutschland mit einem Reisemobil, Caravan oder Zelt bereisen, bescherten der deutschen Wirtschaft 2018 durch ihren Konsum während der Ferien 14 Milliarden Euro Umsatz. Das ist ein deutlicher Anstieg um 11,5 Prozent verglichen mit dem Jahr 2016.

Eine aktuelle Studie des dwif, München belegt die wirtschaftliche Potenz des Caravaning-Tourismus. (Foto: CIVD)
Eine aktuelle Studie des dwif, München, belegt die wirtschaftliche Potenz des Caravaning-Tourismus. (Foto: CIVD)

Caravaning-Touristen geben rund 50,- Euro pro Urlaubstag aus

Über 1,2 Million Freizeitfahrzeuge waren im vergangenen Jahr in Deutschland zugelassen. 250.000 weitere Fahrzeuge waren auf Campingplätzen im Dauereinsatz. Rund 50,- Euro gibt jeder Caravaner und Reisemobilist pro Urlaubstag aus. 50,5 Millionen Übernachtungen gab es im vergangenen Jahr auf deutschen Campingplätzen, weitere 15,5 Millionen auf Reisemobilstellplätzen. Reisemobilisten machten zudem 16,5 Millionen Tagesreisen und es wurden 57,5 Millionen Aufenthaltstage von Dauercampern in Deutschland gezählt. Hinzu kommen Besucher wie Verwandte und Freunde.

Alle Ausgaben dieser Personen in den Zielgebieten zusammengenommen ergeben 5,3 Milliarden Euro. Diese verteilten sich neben den Übernachtungskosten vor allem auf den Einzelhandel, die Gastronomie und alle Formen von Freizeit- und Kulturangeboten. Einen wichtigen Faktor stellen auch die Ausgaben der Caravaning-Touristen für Equipment in Höhe von 4,4 Milliarden Euro dar. Häufig vergessen werden die Fahrtkosten der Caravaner und Reisemobilisten, die sich auf 4,3 Milliarden Euro summierten.

Vom Caravaning-Tourismus profitieren viele Wirtschaftszweige

Insgesamt machte das 14 Milliarden Euro Umsatz. Geld, das im wirtschaftlichen Kreislauf bleibt, wie Dr. Bernhard Harrer, Vorstand des dwif, ausführt: „Die Betreiber von Camping- und Reismobilstellplätzen bezahlen von den Einnahmen nicht nur ihre Angestellten, sondern auch Warenlieferanten wie zum Beispiel Energieversorger oder Bäckereien und Dienstleister wie Handwerksbetriebe, die die Anlagen warten und reparieren, Werbeagenturen, die Broschüren erstellen, Steuerberater, Versicherungen und die Kreditwirtschaft.“

„Caravaning-Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor und Jobgarant vor allem für den ländlichen Raum und strukturschwache Regionen“, ergänzt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes e. V. (CIVD). Um die großen Potenziale dieser Urlaubsform noch stärker auszuschöpfen, fordert der Branchenverband eine Verbesserung der Rahmenbedingungen wie eine Vereinfachung des Bundesmeldegesetzes und die stärkere Förderung des Neu- und Ausbaus von Reisemobilstellplätzen. „Wir stehen im konstruktiven Dialog mit der Politik, um die identifizierten Hemmnisse abzubauen. Die Bundesregierung hat kürzlich eine nationale Tourismusstrategie verabschiedet. Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan, weitere müssen nun folgen“, so Onggowinarso weiter.

Infos: Zur Webseite des CIVD

Quelle: Pressemitteilung CIVD