Der "Zukunftsreport Reisemobile2030+" ist aktueller denn je und bietet Handlungsempfehlungen für Entscheider bis in das nächste Jahrzehnt. (Foto: det/D.C.I.)

Der "Zukunftsreport Reisemobile2030+" ist aktueller denn je und bietet Handlungsempfehlungen für Entscheider bis in das nächste Jahrzehnt. (Foto: det/D.C.I.)

Im Gespräch – Prof. Dr. Josef Fischer zu Chancen und Risiken der Caravaningbranche in Corona-Zeiten

Knaus, Personalie, Wissenschaftliche Studie, Zukunftsreport

Die Caravaning-Branche steht aktuell auf dem Prüfstand. Wer kommt gut durch die Krise? Wer hat akuten Nachholbedarf? Und wer zieht die richtigen Schlüsse, um für die Zukunft gewappnet zu sein?

Der „Zukunftsreport Reisemobile2030+“ befasst sich in vielfältiger Art und Weise mit den Entwicklungen, welche die Caravaning-Branche im nächsten Jahrzehnt beschäftigen werden. Das D.C.I. hat mit dem wissenschaftlichen Leiter Professor Dr. Josef Fischer gesprochen.

Frage: Herr Prof. Dr. Fischer, Sie haben im vergangenen Jahr in ihrem Zukunftsreport weitreichende Szenarien für die Reisemobilbranche entwickelt. Sind die Ergebnisse dieser Untersuchungen durch die aktuellen Ereignisse überholt, oder haben sie in den Szenarien so etwas wie die Corona-Pandemie beschrieben oder berücksichtigt?

Antwort: Eine Pandemie ist natürlich nicht vorhersehbar. Aber in den Szenarien wurden Trendbruchereignisse, das heißt, sehr weitgehende Verwerfungen wichtiger Umfeldfaktoren berücksichtigt. Denken Sie an einschneidende Geschehnisse wie die Finanzkrise 2007 oder an Terroranschläge in Urlaubsgebieten. Eine Pandemie, wie wir sie heute durchleben müssen, mit den inzwischen getroffenen äußerst weitgehenden Reaktionen ist allerdings nicht berücksichtigt worden. Der Report bringt für solche Szenarien Anregungen und Hilfestellungen, damit Unternehmen erfolgreich durch Krisen gelangen können.

Professor Dr. Fischer: “Der Wert der Studie hat sich durch die jüngsten Ereignisse tendenziell nochmals erhöht.”

Frage: Welchen Wert haben denn Ihre Szenarien für die Branchenteilnehmer, auch im Hinblick auf die aktuelle Situation?

Antwort: Der Wert der Studie hat sich durch die jüngsten Ereignisse tendenziell nochmals erhöht. Das Denken in Szenarien und vor allem die planerische Einstellung auf alternative Zukünfte im Rahmen der strategischen Diskussionen in den Unternehmen ist eine wesentliche Voraussetzung, um Diskontinuitäten – also Zeitabläufe, unterbrochen von starken Veränderungen – zu meistern. Wenn sich dann das Umfeld noch extremer verändert, müssen zwar die Maßnahmen verstärkt werden, die grundsätzlichen wenn/dann-Fragen sind aber gut durchdacht und mit prinzipiellen Verhaltensmustern hinterlegt, die schnell aktiviert werden können.

Frage: Welche Tugenden sind jetzt in den unruhigen Zeiten in der Branche gefragt?

Antwort: In ruhigen Zeiten mit stabilen Trends, wie wir es in der Reisemobilbranche in den letzten zehn Jahren erlebt haben, verlieren sich im Alltagsgeschäft insbesondere die unternehmerischen Tugenden, die in Krisenzeiten überlebenswichtig sind:

  • Die Flexibilität in allen Bereichen des Unternehmens
  • robuste Finanz- und Geschäftsmodelle
  • Risikoanalysen und darauf abgestützte Notfallpläne

All dies ist zwar nicht neu und sollte bei der Finanzkrise vor zehn Jahren als Instrumentarium bereits gelernt worden sein.

Frage: Wie hilft da die Szenario-Entwicklung weiter?

Antwort: Die Szenario-Diskussion sorgt dafür, dass diese Fähigkeiten nicht verlernt, sondern branchenspezifisch weiterentwickelt werden. Und wenn die Unternehmen auf der Basis fundierter Szenarioentwicklungen ihre strategischen Hausaufgaben gemacht haben, sind sie natürlich auch auf operative Herausforderungen im Krisenfall besser vorbereitet. Das ist wie bei Regierungen. Diejenigen, die sich in ruhigen Zeiten seriös mit einem Risikomanagement für Pandemien beschäftigt haben, können im Ernstfall schneller und vor allem qualifizierter handeln.

Frage: Welchen Rat geben sie den Unternehmen?

Antwort: Wir reden hier über eine langfristige Vorausschau, das heißt, wir beschäftigen uns in gewisser Weise bereits mit der nächsten Krise. Für das aktuelle wirtschaftliche Überleben hilft das natürlich nicht und deshalb können aus Zukunftsszenarien auch keine Ratschläge für wie die Sicherung der kurzfristigen Liquidität abgeleitet werden, um ein Beispiel zu nennen. Es wird aber – hoffentlich bald – auch eine Zeit nach der Pandemie kommen und dann ist der geeignete Zeitpunkt, um in einem ausgewogenem Verhältnis Kurz- und Langfristplanungen zu erstellen. So schwierig und unsicher die langfristige Vorausschau auch ist, es gilt wie in vielen anderen Bereichen: „Übung macht den Meister. Oder martialischer: Gute Vorbereitung ist der halbe Sieg“.


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Frage: Demnach sehen Sie in der aktuellen Krise auch die Chance?

Antwort: Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit Trend-Szenarien und berate Unternehmen auf vielen Ebenen und weiß, dass genau jetzt die Zeit ist, um bestehende Strukturen zu hinterfragen und notwendige Maßnahmen zu planen und umzusetzen.

Frage: Werden sie die Reisemobilbranche weiterhin im Auge behalten?

Antwort: Ja, natürlich. Wir haben mit der Szenarioentwicklung Reisemobile 2030+ eine sehr solide Basis gelegt: Mehr als 50 Einflussfaktoren auf die Reisemobilbranche wurden betrachtet, davon etwa 30 sogenannte Schlüsselfaktoren abgeleitet, die für die zukünftige Entwicklung eine besondere Bedeutung haben und es wurden etwa 90 Projektionen zu diesen Schlüsselfaktoren entwickelt. Das ist eine hervorragende Basis, auf der nun ganz gezielt im Sinne eines Monitorings in regelmäßigen Abständen Veränderungen verortet und ihre Auswirkungen auf die Reisemobilbranche analysiert werden können.

Frage: Welche weiteren Maßnahmen planen Sie aktuell, um den Zukunftsreport Reisemobile2030+ in der Branche weiter zu verbreiten?

Antwort: Unsere fundierten Daten ermöglichen es uns, qualifizierte Delta-Reports zu erstellen. Unternehmen der Branche, Hersteller, Zulieferunternehmen, aber auch Verbände und Organisationen können sich dabei mit speziellen Fragestellungen einklinken und damit einen Teil ihres ganz spezifischen Informationsbedarfs abdecken. Der „Deltareport 2020 – Zukunftsperspektiven für die Reisemobilbranche“ ist für den Herbst des Jahres geplant. Da ja die klassischen Kanäle wie zum Beispiel Messen und Händlertagungen derzeit ausfallen, werden wir zusätzliche Möglichkeiten besprechen, um Expertengespräche und round table-Veranstaltungen auf Videoplattformen zu organisieren, um möglichst viele Menschen über den Delta-Report zu informieren.

Herr Professor Fischer wir danken Ihnen für das Gespräch!


Die Studie wird unterstützt von:


Der “Zukunftsreport Reisemobile2030+” kann ab sofort hier bestellt werden.

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Weiterführende Links

Infos: Zur Webseite des Zukunftsreport Reisemobile2030+ – www.reisemobile2030.de

Infos: Zum Download Pressematerial für den Zukunftsreport Reisemobile2030+


Info-Links Sponsoren

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