Die schmale und kurvenreiche Passstraße von Lovcen entschädigt mit traumhaften Ausblicken auf die Küstenlandschaft. (Foto: Thomas Wöhrstein)

Die schmale und kurvenreiche Passstraße von Lovcen entschädigt mit traumhaften Ausblicken auf die Küstenlandschaft. (Foto: Thomas Wöhrstein)

Montenegro verzeichnet deutlichen Anstieg deutscher Touristen in 2017

Montenegro, Reise, Tourismus, Urlaub

Montenegro, das kleine aber feine Land an der Adria, gehört seit Jahren zu den am schnellsten wachsenden Tourismusdestinationen der Welt. Trotzdem wurde es von deutschen Touristen bislang eher wenig beachtet. DCI-Tourismusberater und Balkanexperte Dr. Thomas Wöhrstein hat sich dazu einige Gedanken gemacht.

Gerade einmal zwei Prozent machte der Anteil deutscher Touristen in den vergangenen Jahren an der Gesamtzahl der knapp 2,5 Millionen Touristen aus, die jährlich über die Grenzen kamen. Vor der Balkankrise lag der Anteil deutscher Touristen bei über 30 Prozent der damals fast doppelt so hohen Gesamttouristenzahl. Anfang 2016 startete die Vermarktungsorganisation des Landes eine Initiative, die sich speziell um den deutschsprachigen Markt kümmern sollte und diese scheint nun Früchte zu tragen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres kamen rund 24 Prozent mehr deutsche Touristen über die Landesgrenzen. Diese erfreuliche Entwicklung gab der montenegrinische Minister für Tourismus und nachhaltige Entwicklung Pavle Radulovic in einem Gespräch mit dem deutschen Botschafter zu Montenegro Hans-Günther Mattern in Anwesenheit deutscher Tourismusexperten bekannt.

Hauptbesuchsmotiv für die deutschen Gäste sind nach wie vor die Strände und das schöne Wetter mittlerweile aber auch mehr und mehr die sich stark verbessernden Wandermöglichkeiten im gebirgigen Hinterland, die fünf Nationalparks des Landes  sowie zahlreiche weitere Outdoor-Sportmöglichkeiten wie Mountainbiken in der schroffen Bergwelt oder Kajaken auf den wilden, glasklaren Gebirgsflüssen des Landes. Auch unter Motorradfahrer wird das Land inzwischen als Geheimtipp gehandelt.

Freundlichen Bewohnern, herrlichen Gebirgslandschaften, fünf einzigartige Nationalparks und traumhaften Stränden stehen jedoch weiterhin eine ganze Reihe eher kleinerer Hindernisse entgegen, die in Summe betrachtet ihre Wirkung allerdings offensichtlich nicht verfehlen. Dazu zählt beispielsweise die polizeiliche Meldepflicht von Individualreisenden innerhalb von 24 Stunden sofern man nicht im Hotel oder auf dem Campingplatz übernachtet, teilweise stundenlange Wartezeiten an den Grenzen während der Hauptreisezeit oder die erschwerte Einreise mit Haustieren.

So ist es zwar wahrscheinlich dass der Anteil deutscher Touristen weiter steigen wird, bis allerdings die ehemals gut 30 Prozent Anteil wieder erreicht sein werden wird wohl noch viel Wasser durch die Schlucht der Tara, dem zweittiefsten Canyon der Welt im bergigen Zentrum Montenegros gelegen, fließen. Im Gegensatz zu Montenegro ist das benachbart gelegene EU-Land Kroatien wieder zurück bei dem Anteil deutscher Touristen den man auch vor der Balkankrise schon hatte.

Infos:   Zur Webseite von Montenegro