Für Selbstfahrer gibt es auf Spiekeroog den solarbetriebenen E-Rollstuhl cadWeazle. (Foto: Patrick Kösters_Archiv Nordseebad Spiekeroog GmbH)

Nordseeinsel Spiekeroog garantiert barrierefreies Strandvergnügen

Barrierefreies Reisen, Tourismus, Urlaub

Weiße Sandstrände, weite Dünen, ein malerisches Inseldorf, die reine Luft der Nordsee und immer ganz ohne Autolärm – das alles und noch viel mehr ist Spiekeroog. Sommer wie Winter ist die Insel ideal für Urlauber, die Erholung suchen, Wellness genießen möchten oder sportlich unterwegs sind.

Dafür und für ihre ursprüngliche und einmalige Landschaft ist die grüne Nordseeinsel bekannt, aber deswegen auch nicht überall barrierefrei. Um Menschen mit Behinderungen den Aufenthalt so angenehm und einfach wie möglich zu machen, ist aber viel passiert und so startet Spiekeroog inklusiver denn je in die neue Saison und punktet nun mit Fortbewegungsmitteln für den Strand, Zertifikaten für Barrierefreiheit und dem innovativen Mehrgenerationen-Strandkorb.

cadWeazle – der Solar-Rollstuhl für Strandvergnügen ohne Grenzen
Damit wirklich jedermann den Spiekerooger Strand genießen kann, wurde im Rahmen des Förderprojekts Wattenmeer-Achtern der elektrisch betriebene Allradrollstuhl cadWeazle angeschafft. Dank seines Solarpanels lässt sich das geländetaugliche Fahrzeug umweltschonend aufladen. Den Solar-Rollstuhl können Gäste ganzjährig gegen eine Gebühr von 7,50 Euro pro Stunde für maximal drei Stunden mieten. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.technikkuehl.de/cadWeazle/Download.

Das Wattmobil – Wattwanderung auf drei Rädern
Eine Wattwanderung ist nicht für jeden selbstverständlich: Menschen mit Gehbehinderungen, die auf Rollstühle oder Rollatoren angewiesen sind, können aber nun dank des Wattmobils das Phänomen Wattenmeer aus nächster Nähe erkunden. Dank seiner drei profillosen, luftgefüllten Räder lässt das Gefährt durch Schieben oder Ziehen einfach im Schlickboden bewegen und ist aufgrund seiner Aluminiumkonstruktion und der flachen Sitzschale aus Kunststoff besonders leicht. Die flache Karosserie erleichtert Passagieren das Einsteigen, ist kippsicher und bietet vor allem einen engen Kontakt zum Wattboden, wo sich Würmer, Krebse und Muscheln tummeln. Das Wattmobil wurde von der Spiekerooger Umweltstiftung beschafft und kann bei den Wattführern der Insel gegen Gebühr ausgeliehen werden. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.gemeinsam-unterstuetzen.de/produkte_dienste/eigenprodukte/das-wattmobil.

Das Wattmobil gestattet auch gehbehinderten Menschen das Phänomen Wattenmeer zu erkunden. (Foto: Patrick Kösters_Archiv Nordseebad Spiekeroog GmbH)
Das Wattmobil gestattet auch gehbehinderten Menschen das Phänomen Wattenmeer zu erkunden. (Foto: Patrick Kösters_Archiv Nordseebad Spiekeroog GmbH)

Inklusives Spiekeroog
Schon jetzt melden die Beherbergungsbetriebe Spiekeroogs, dass 25 Prozent ihrer Betten im Segment Familienfreizeiten von Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Schulklassen mit Inklusionsprogrammen gebucht werden. Auch aus diesem Grund war es der Inselleitung ein Anliegen, ihre Kompetenzen und Möglichkeiten in diesem Bereich auszubauen und allen Besuchern ein attraktives und inklusives Reiseziel zu sein. Einen Gewinn für Urlauber und Inselbewohner gleichermaßen also sollen die Auszeichnungen für Barrierefreiheit und der Mehrgenerationen-Strandkorb darstellen.

Einrichtungen mit Barrierefreiheit-Zertifikat
Von der Initiative „Reisen für Alle“ wurden die Tourist-Information „Kogge“, das InselBad und DünenSpa, das Inselkino und der Spiekerooger Strand geprüft und offiziell zu barrierefreien Einrichtungen für Menschen mit Gehbehinderung erklärt worden.

Außerdem erhielten die Fähranleger in Neuharlingersiel und Spiekeroog und die beiden Schiffe „Spiekeroog I“ und „Spiekeroog II“ die Auszeichnungen “teilweise barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung” und “teilweise barrierefrei für Menschen im Rollstuhl”.

Die Zertifikate wurden im Rahmen der bundesweiten Initiative „Reisen für Alle“ ausgestellt, einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Kooperationsvorhaben des Deutschen Seminars für Tourismus (DSFT) Berlin e.V. und des Vereins Tourismus für Alle Deutschland e.V. – NatKo.

Externe und speziell geschulte Prüfer besuchten und bewerteten die Einrichtungen auf Spiekeroog, um eine unabhängige und allen Standards entsprechende Einschätzung abgeben zu können. Außerdem hat jeweils mindestens ein Mitarbeiter der ausgezeichneten Insel-Institutionen an einer Schulung zum Thema „Barrierefreiheit als Komfort- und Qualitätsmerkmal“ teilgenommen, um optimal informiert zu sein und bei Fragen und Anmerkungen der Urlauber kompetent helfen zu können.

Der neue Mehrgenerationen-Strandkorb
Die Bewerbung der Nordseeinsel um einen Mehrgenerationen-Strandkorb war erfolgreich: Ab 2017 wird der originelle wie praktische Strandkorb ein echter Hingucker für Besucher und Insulaner sein. Der generationsgerechte Strandkorb ist sowohl für Menschen mit als auch ohne mobilitäts- und aktivitätsbedingte Einschränkungen geeignet und kann von allen gemeinsam genutzt werden.

Er ist nicht nur größer als die sonst an Nord- und Ostsee üblichen Strandkörbe, er bietet auch eine Vorrichtung, die den Zugang mit einem Rollstuhl ermöglicht und verfügt außerdem über eine Wickelfläche für Urlauber mit Kindern. Während der Badesaison wird er von nun an Jahr für Jahr an wechselnden Orten auf der Insel aufgestellt – ab dem 15. April 2017 für seine erste Saison im Hafen, in den Folgejahren auf dem lebendigen Dorfplatz, im idyllischen Kurgarten und im Kurzentrum beim Haus des Gastes, in seinem fünften Jahr dann am Spiekerooger Strand.

Ab dann soll jährlich in einer großen Aktion der neue Standort für das nächste Jahr unter den Einrichtungen und Betrieben der Insel ausgelost werden. Die Idee zum Mehrgenerationen-Strandkorb entstand im Rahmen der studentischen Blockwochen der LINGA (Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag) und wurde von der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH bereits auf der ITB 2015 als erster barrierefreier Strandkorb Deutschlands präsentiert.

Informationen für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Seh- und Hörbehinderung, Gehörlose, Blinde und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen finden Interessierte in der Tourist-Information „Kogge“ im Spiekerooger Inseldorf.


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INFO
Spiekeroog gehört zu den ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer, hat eine Fläche von 18 Quadratkilometern und zählt ungefähr 800 Einwohner. Das staatlich anerkannte Nordseeheilbad verfügt über einen kilometerlangen feinen Sandstrand, kleine Wäldchen, eine reizvolle Dünenlandschaft und einen idyllischen Dorfkern. Auf der grünen Insel trübt nichts den unbeschwerten Naturgenuss, denn Spiekeroog ist autofrei.
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