Der OCCD bemüht sich um den Erhalt und die Pflege von Campingfahrzeugen und Zelten aller Art. (Foto: tom/DCI)

Der OCCD bemüht sich um den Erhalt und die Pflege von traditionellen Campingfahrzeugen und Zelten aller Art. (Foto: tom/DCI)

Zurück zu den Ursprüngen – Ein Besuch beim Camping Oldie-Treffen

Historisches, Oldtimer, Tipp, Urlaub

Das mobile Urlauben mit Wohnwagen, Reisemobil oder ausgebautem Kastenwagen wird immer moderner und mondäner. Von der App-gesteuerten Heizung, über elektrisch ausfahrbare Hubstützen zur Nivellierung auf schiefem Untergrund, bis hin zu vollautomatischen SAT-Schüsseln und 360-Grad-Kameras zum bequemen Einparken fehlt es den Tech-Boliden der Saison 2019 an nichts. Das geht auch anders, sagen sich die Mitglieder des Oldie-Camping-Club Deutschlands e. V. (OCCD). Sie erhalten Camping-Kulturgut und frönen der Lust am einfachen und ursprünglichen Camping der frühen Gründerjahre dieser tollen Urlaubsform.

Gemäß der eigenen Satzung kümmert sich der markenunabhängige Verein um den Erhalt und die Pflege von Campingfahrzeugen und Zelten aller Art, wie Zeltanhängern, Klappcaravans, Wohnwagen, Reisemobile, Hauszelte, sowie sonstigen alten Camping(ge)brauchtums. Anlässlich des Vereinstreffens im März 2019 in Mülheim an der Ruhr hat das D.C.I. den Verein besucht und mit Ingo Klippstein vom Vorstand, sowie weiteren OCCD-Freunden gesprochen.

Als Ort für das Indoor-Camping hat der Verein diesmal das Gelände der “Alten Dreherei” gewählt. Eine Industriekulisse mit dem herbem Charme von Malochertum im Ruhrgebiet. In der Halle finden sich diesmal rund zehn Fahrzeuge, die alle ihren besonderen Reiz haben und von ihren Eigentümern natürlich gehegt und gepflegt werden.

Gleich zu Beginn des Treffens mit Ingo Klippstein vermittelt dieser das gute Gefühl, den Vereinsgedanken zu leben, aber ohne Verbissenheit. Es sind bei Treffen des OCCD stets auch Nichtmitglieder herzlich willkommen, wenn sie nur ein historisch interessantes Fahrzeug mitbringen können, das dann gleich von den Mitgliedern fachmännisch begutachtet und kommentiert wird.

Hier in Mülheim sind diesmal einige sehr schöne Schätze zu sehen, die den Betrachter sofort in die wunderbare Welt der 50-er, 60-er oder 70-er-Jahre entführen. Die Fahrzeuge sind allesamt in einem sehr guten Erhaltungszustand und die Besitzer können natürlich viele Besonderheiten der Baureihen aufzählen oder Anekdoten zu den Gefährten erzählen.

Natürlich haben wir auch die Frage gestellt, wie Ingo Klippstein und seine Mitkollegen darauf gekommen sind, den OCCD ins Leben zu rufen. Und auch hier kommt wieder die entspannte Gelassenheit zum Vorschein, welche die gesamte Truppe versprüht. Man habe im Jahr 2006 eine Interessengemeinschaft gegründet, gerade nicht in Konkurrenz zu bereits bestehenden Vereinigungen, sondern als losen Zusammenschluss, um auch Besitzern von Nischenfahrzeugen oder solchen, die sich nicht nur mit Eignern derselben Markenzugehörigkeit treffen wollen, die Möglichkeit zu geben, gemeinsam die Nostalgie des Campens zu zelebrieren.

Im Jahr 2016 wurde die IG dann in einen gemeinnützigen Verein umgewandelt, da damit verschiedene rechtliche, auch haftungsrechtliche, Vorteile verbunden sind. Letztlich ist der Verein, wie er auf seiner schön gestalteten Webseite hinweist, sozial und basisdemokratisch.

Ein weiteres Ziel der Oldie-Camper ist es, durch die Präsentation der Fahrzeuge bei den Besuchern und Betrachtern Erinnerungen auszulösen, welche viele Caravan-Enthusiasten bestimmt noch in sich tragen. In vielen Familien ist der Caravaning-Gedanke ja bereits in der mittlerweile dritten Generation verankert und der Eine oder Andere schnalzt bei den alten Fahrzeugen sofort mit der Zunge und sagt: “Weißt Du noch…?”.

Beim Rundgang durch die Industriehalle kommen wir sofort mit einigen Caravanern ins Gespräch. So sprechen wir mit Jochen Schwarm aus Datteln über seinen “DüDo”, den Düsseldorfer Mercedes-Benz T 2, den er nun seit einigen Jahren besitzt. Demnächst will er ein Treffen für die Freunde dieses unverwüstlichen Dauerbrenners von Mercedes-Benz durchführen. Unnötig zu sagen, dass er auch “eine Feuerwehr” zuhause hat.

Ebenso sticht uns der Tabbert 670e von Gerd Wagner ins Auge. Das Fahrzeug hat sagenhafte 65 PS und ist in einem optisch, und wie Gerd sagt, auch technisch, sehr guten Zustand. Gleich daneben steht ein VW T3, der ebenfalls mit Hingabe auf Hochglanz gebracht worden ist.

So kann man selbst bei dieser kleinen, aber feinen Auswahl von Mitgliedsfahrzeugen des OCCD erkennen, dass der Verein wirklich für alle Campingfreunde, die ein Faible für das Historische und Besondere haben, eine sehr gute Adresse ist. Aktuell umfasst der Verein 51 Mitgliedsfamilien und einen Bestand von 198 Fahrzeugen.

Fazit: Der OCCD eignet sich für alle Camping- und Caravaningliebhaber, die in ganz entspannter Atmosphäre Kontakte zu anderen Freunden der mobilen Freizeit knüpfen und das ursprüngliche Camperleben gerne hautnah erleben möchten. Dem D.C.I. hat der Besuch bei Ingo Klippstein und seinen weiteren Freunden viel Spaß gemacht.

Infos: Hier geht es zur Webseite des OCCD